Pedri, Gavi, Fati, Williams, Balde: Das sind Spaniens Supertalente

Doha (Katar) - Deutschland hat Jamal Musiala (19) und Youssoufa Moukoko (18) - Spanien dagegen hat mehr als doppelt so viele junge Toptalente und mögliche künftige Weltstars, die sich teilweise schon beim FC Barcelona behaupten.

Gavi (18, l.) war beim deutlichen 7:0-Sieg Spaniens gegen Costa Rica der "Man of the Match".
Gavi (18, l.) war beim deutlichen 7:0-Sieg Spaniens gegen Costa Rica der "Man of the Match".  © Pavel Golovkin/AP/dpa

Die Auswahl von Luis Enrique (52) geht bei der WM in Katar in den Gruppengipfel am Sonntagabend (20 Uhr MEZ/ZDF und MagentaTV) gegen die DFB-Auswahl mit Assen wie Gavi (18), Pedri (20), Ansu Fati (20) und auch Alejandro Balde (19) - die beiden Ersten gelten im offensiven Mittelfeld als gesetzt.

Ansu Fati: Am freien Tag der Spanier wurde der 20-Jährige im Thaub, dem traditionellen arabischen weißen Gewand, gesichtet und abgelichtet. Auf der WM-Bühne war der 20 Jahre alte Stürmer, der mit sechs nach Spanien kam und dessen Eltern aus Guinea-Bissau stammen, noch nicht zu sehen. Aber der Barcelona-Stürmer ist zumindest eine ansprechende Joker-Option gegen Deutschland.

Im Testspiel gegen Jordanien (3:1) war Fati zurückgekehrt - zwei Jahre nach seinem Debüt beim 1:1 gegen Deutschland in der Nations League. Gegen Jordanien gelang ihm gleich ein Tor, er bestätigte die lange fragliche WM-Nominierung. "Da waren bis zur letzten Minute Zweifel", so Enrique. Fati hatte bei der EM 2021 verletzt gefehlt und immer wieder mit den immens gestiegenen Erwartungen zu kämpfen.

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Gavi: Als das erst 18 Jahre alte Toptalent nach dem 7:0 zum Auftakt gegen Costa Rica den Pokal als "Man of the Match" erhielt, da wirkte der Jungprofi im Anzug wie ein Konfirmand, dem noch jemand schnell den Hemdkragen hätte richten sollen. Der Vertrag des Mittelfeldspielers beim FC Barcelona (bis 2026) ist mit einer Ausstiegsklausel von einer Milliarde Euro versehen.

Der jüngste Auswahlspieler in Spaniens Historie mit 17 Jahren und 62 Tagen kann sich vor Ehrungen kaum retten, zuletzt wurde er etwa als bester U21-Spieler der Welt ausgezeichnet. "Das mit Gavi ist nicht normal. Er macht Dinge, die für sein Alter sehr kompliziert sind. Auf diesem Niveau zu spielen, das ist nicht normal", sagte sein Enrique.

Spaniens Alejandro Balde profitiert von Barcelona-Kollege Jordi Alba

Alejandro Balde (18, r.) spielt für den FC Barcelona.
Alejandro Balde (18, r.) spielt für den FC Barcelona.  © Joan Monfort/AP/dpa

Pedri: Zu seinem Geburtstag am Freitag bekam Gavis Nebenmann im offensiven Mittelfeld einen Schokokuchen mit Erdbeeren im Quartier serviert. Der Offensivspieler wurde gerade einmal 20 Jahre alte, gilt aber längst als eine der Entdeckungen unter den großartigen Jungstars beim Weltmeister von 2010.

Pedro González López, wie er eigentlich heißt, und sein Barcelona-Kumpel Gavi gelten als Nachfolger des noch immer legendären Barca-Duos Andrés Iniesta (38) und Xavi Hernandéz (42), das die goldene Generation der Iberer geprägt hat. Iniesta lernte Pedri dieser Tage bei seinem Besuch am Trainingsplatz kennen. Zu dessen Geburtstag schickte er dem Youngster ein gemeinsames Foto - quasi von ehemaligem zu künftigem Weltstar.

Nico Williams: Auch der 20-Jährige vom spanischen Klub Athletic Bilbao mit den blond gefärbten Rasta-Zöpfen empfahl sich mit einem Tor gegen Jordanien unmittelbar vor der Endrunde der WM im Emirat. Nicholas Williams hat ghanaische und liberianische Wurzeln, sein acht Jahre älterer Bruder Inaki (28) spielt für Ghana. "Er ist eine Rakete. Er ist eine verdammte Rakete", sagte Enrique über den pfeilschnellen 20 Jahre alten Angreifer.

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Alejandro Balde: Der 19-Jährige, Sohn eines Vaters aus Guinea und einer Mutter aus der Dominikanischen Republik und in Barcelona geboren, war für den verletzten José Gayà (27) nachnominiert worden. Gegen Costa Rica gab er sein Länderspiel-Debüt bei der Weltmeisterschaft, als er von Enrique für Routinier und Barcelona-Kollege Jordi Alba (33) eingewechselt wurde. Danach stand er staunend vor vielen Kameras und Mikrofonen und sagte: "Das war ein Traumstart".

Seine entsprechende Konkurrenz zu Alba im Klub und im Nationalteam sei demnach ein "gesunder Wettbewerb: Wenn zwei Spieler auf derselben Position spielen, sehen die Leute das wie einen Krieg. Aber so ist das nicht. Wenn er gut drauf ist, wird er mich am Ende besser machen. Und wenn ich gut drauf bin, werde ich ihn wieder besser machen."

Titelfoto: Pavel Golovkin/AP/dpa

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