SV Oberachern hofft auf Sensation gegen SC Freiburg

Achern - Es ist das Spiel David gegen Goliath! Wenn Fußball-Oberligist SV Oberachern am kommenden Sonntag in der ersten Runde des DFB-Pokals auf Bundesligist SC Freiburg trifft, sind die Karten klar verteilt. Doch beim krassen Außenseiter herrscht schon jetzt pure Vorfreude.

Auf ihre zahlreichen Anhänger in Weiß und Blau können sich die Spieler des SV Oberachern auch am Sonntag gegen den SC Freiburg wieder verlassen.
Auf ihre zahlreichen Anhänger in Weiß und Blau können sich die Spieler des SV Oberachern auch am Sonntag gegen den SC Freiburg wieder verlassen.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Etwas weniger als 4400 Einwohner zählt der beschauliche Acherner Stadtteil Oberachern in Mittelbaden. Die meisten von ihnen werden am kommenden Sonntag zur besten Fußballzeit um 15.30 Uhr ins knapp 100 Kilometer entfernte Freiburg pilgern.

Dort trifft die Mannschaft um Trainer Fabian Himmel (30) im DFB-Pokal auf den SC Freiburg. Ein badisches Derby als Pflichtspiel, für viele Spieler und Fans des Fünftligisten hätte es kaum reizvoller kommen können.

Doch bei aller fußballerischen Romantik geht es im Pokalwettbewerb vor allem für die Außenseiter darum, dem großen Favoriten, wenn irgendwie möglich, ein Bein zu stellen.

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Dass die Chancen für den vier Klassen tiefer spielenden SV Oberachern am Sonntag realistisch betrachtet mehr als überschaubar sein dürften, dessen sind sich alle Beteiligten bewusst. Doch dies tut der Vorfreude im Lager der Acherner Vorstädtler keinen Abbruch.

Oberacherns Sportchef: "Für mich schließt sich ein Kreis"

Der Sportliche Leiter des SV Oberachern, Marc Lerandy (41), will am Sonntag im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg Leidenschaft und Hingabe sehen.
Der Sportliche Leiter des SV Oberachern, Marc Lerandy (41), will am Sonntag im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg Leidenschaft und Hingabe sehen.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Oberacherns Sportlicher Leiter, Marc Lerandy (41) fiebert dem Duell schon lange entgegen.

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur kann der ehemalige Profi des 1. FC Saarbrücken seine Vorfreude auf den Europa-League-Teilnehmer kaum verbergen.

"Der SC ist der Topverein der Region. Dazu haben einige unserer Jungs eine Freiburger Vergangenheit. Auch für mich schließt sich ein Kreis", weiß Lerandy um den speziellen Derby-Charakter dieser Partie.

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In der Tat weisen einige Funktionäre und Spieler im Dress des SVO, der am vergangenen Freitag mit einer 1:4-Niederlage gegen den Göppinger SV in die neue Saison gestartet war, Verbindungen zum Sportclub auf.

So hat auch der Kapitän der Oberacherner, Nicola Leberer (27), eine SC-Vergangenheit. Dieser schnürte bereits für die zweite Mannschaft des SC Freiburg seine Fußballschuhe. Lerandy kickte seinerzeit in der Jugend unter Trainer-Ikone Christian Streich (58), den er im Übrigen für seine Bescheidenheit sehr schätzt.

DFB-Pokal: Ein "Heimspiel" im Stadion des Gegners

SVO-Stürmer Nico Huber (30, l.) gelang in der ersten Pokalrunde des vergangenen Jahres ein Treffer gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach.
SVO-Stürmer Nico Huber (30, l.) gelang in der ersten Pokalrunde des vergangenen Jahres ein Treffer gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Wie besonders die Konstellation am kommenden Sonntag wirklich ist, verdeutlicht ein Blick auf die Austragungsstätte der Erstrunden-Partie.

Gespielt wird im altehrwürdigen Dreisamstadion - und das wohl vor voller Hütte! Obwohl dem SV Oberachern erst vor einem Jahr die Ehre zuteil wurde, an exakt selber Stelle seine lang ersehnte DFB-Pokal-Premiere gegen Borussia Mönchengladbach (1:9) zu feiern, erwartet Lerandy im diesjährigen Pokalspiel noch mehr Zuschauer. Kein Wunder, denn der SC hat im alten Wohnzimmer ein echtes Heimspiel.

"Aber Freiburg ist auch noch mal eine andere Hausnummer. Das Stadion wird diesmal komplett voll sein. Dazu spielt der SC seit zwei Jahren extrem konstant", schätzt der SVO-Funktionär die Lage nüchtern ein.

Dennoch wolle sein Team Spaß haben und so lange wie möglich für Spannung sorgen, verspricht Lerandy und kündigt an, die Werte des Klubs nicht verkaufen zu wollen und sich nicht nur hinten reinstellen zu werden. "Wir wollen schon hier und da attackieren", gibt sich Lerandy selbstbewusst.

Wenn es nach den Vorstellungen des SV Oberachern geht, darf das Spiel am kommenden Samstag gerne viel Spannung versprechen. Für den Klub und seine Fans wird das Erlebnis DFB-Pokal in jedem Fall in die Geschichtsbücher eingehen - vielleicht sogar mit einem weiteren Tor gegen einen Erstligisten.

Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa

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