Ex-Bundesliga-Keeper Tim Wiese: "Das bereue ich"
Sinsheim - Ein Mann der Extreme! Ex-Fußballtorwart Tim Wiese (40) war schon immer ein Sportler, der polarisierte.
Auf der einen Seite war er meist zu Höchstleistungen imstande, auf der anderen sorgte er gern für einen Skandal.
Zuletzt machte er 2019 auf sich aufmerksam, als er einen gehbehinderten Mann mit seinem Lamborghini zugeparkt hatte und diesen anschließend beleidigte.
Der Fall kam vor Gericht und Wiese musste eine Geldstrafe von 25.000 Euro zahlen.
Für Schlagzeilen sorgte der Keeper auch schon zu seiner aktiven Zeit.
Als er bei der TSG 1899 Hoffenheim vom damaligen Coach Marco Kurz (52) aus dem Kader gestrichen wurde, fiel Wiese zunächst beim Fasching und dann bei einem Handballspiel in der SAP-Arena unangenehm auf.
In einem Interview mit dem Fußballmagazin 11Freunde sagte der 40-Jährige dazu: "Die Karnevalsparty hätte ich mir sparen können. Aber ich war weder betrunken noch habe ich Gäste angepöbelt. Vielleicht war Hoffenheim damals nicht bereit für einen wie mich. Ich glaube, ein 'normaler' Torwart mit kurzen Haaren und weniger Tattoos hätte für deutlich weniger Aufsehen gesorgt."
Tim Wiese verrät, was ihm nach der Zeit als Fußballer besonders gefehlt hat
Hoffenheim war die letzte Station für Wiese, der zuvor beim SV Werder Bremen große Erfolge feierte.
Bei der TSG folgte dann der Absturz. Unter Kurz-Nachfolger Markus Gisdol (52) verschlimmerte sich die Situation sogar noch. Der Coach sortierte unter anderem Wiese aus und gründete die berüchtigte "Trainingsgruppe 2".
"Es war eine bittere Erfahrung, so abgeschoben zu werden", verriet Wiese gegenüber 11Freunde. Dennoch hoffte er ein Jahr lang auf sein Comeback - vergebens.
Schließlich einigten sich er und die TSG auf eine satte Abfindung, die sechs Millionen Euro plus weitere Gehaltszahlungen betragen haben soll.
Jetzt gab Wiese zu: "Sportlich gesehen war dieser Wechsel die schlechteste Entscheidung meiner Karriere. Rein wirtschaftlich hat es sich gelohnt."
Dennoch kommt er zu dem Entschluss, den Transfer zu bereuen. Er erinnerte sich: "Die ersten zwei Monate nach dem Aus waren hart. Als mir bewusst wurde, dass ich nie wieder Fans meinen Namen rufen hören werde. Natürlich fehlte mir das. Heute ist das Kapitel abgehakt."
Titelfoto: Susann Prautsch/dpa