Eigentor für Lidl! Sammelsticker-Aktion sorgt für Shitstorm

Neckarsulm - Heftige Kritik hagelt es für Lidl. Die zur Fußball-Weltmeisterschaft in Katar angebotenen Panini-Sticker sorgen für viel Unmut bei den Kunden.

Die Panini-Sticker zur WM-Fußballmeisterschaft 2022 bietet Lidl an.
Die Panini-Sticker zur WM-Fußballmeisterschaft 2022 bietet Lidl an.  © Montage: Loic VENANCE / MARTIN BERNETTI / AFP

"Olé, olé die Panini-Saison zur FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022 ist eröffnet." Mit diesem Post macht der Discounter auf die Sammelsticker-Aktion zu der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in Katar aufmerksam.

Kunden können vier Packungen Klebebildchen kaufen und bekommen die fünfte gratis sowie ein kostenloses Stickeralbum dazu.

Viele Jahre war die Fanaktion ein mit Freude angenommenes Angebot. Doch dieses Mal ist alles anders. Statt Sammelfieber und Vorfreude macht sich bei den meisten Kunden Frust breit, der sich als Shitstorm über Lidl ergießt.

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"Ihr werbt für ein Land, das das Wort Menschenrechte nicht kennt. Wo Homosexuelle die Todesstrafe bekommen. Wo Unverheiratete, die sich lieben, schwer bestraft werden. Wo Arbeitssklaven bis zu Tode arbeiten. Keine Arbeitssicherheit existiert. Aber fleißig für die Ukraine sammeln. Lidl sowas nennt man im Fußball ein Eigentor", kritisiert ein User Lidl über Facebook.

Auch viele andere Kunden hatten sich erhofft, dass Lidl das Kult-Sammelheft für diese WM nicht verkauft und somit das umstrittene Sportereignis in Katar boykottiert. "Statt der Fußballer sollte man Sammelbilder der verstorbenen Arbeiter herausbringen", schreibt ein User.

Panini-Sticker-Aktion: Das sagt Lidl zu den Vorwürfen

Eine Lidl-Sprecherin erklärt auf Nachfrage von echo24: "Mit der Panini-Sammelaktion unterstützen wir die Begeisterung unserer Kunden für Fußball und ihre Sammelleidenschaft." Das wäre der Grund, warum sich der Discounter für die bewährte Sammelsticker-Aktion entschieden habe.

Weiter sagt sie, es ginge insbesondere um sehr junge Menschen, die durch Panini-Sticker für Sport begeistert werden sollen. Der Discounter verstehe aber die grundsätzliche Kritik an der WM-Austragung in Katar.

Den Fan-Frust hat Lidl offenbar unterschätzt. Es bleibt abzuwarten, wie die Panini-Sammelaktion weiter verläuft.

Titelfoto: Loic VENANCE / MARTIN BERNETTI / AFP

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