Pornos, Bilder, Übergriffe: Trainer soll Spielerin für Fehlpässe begrapscht haben!

Louisville (USA) - Bei den Ermittlungen zum Missbrauchsskandal im US-Frauenfußball kommen immer mehr Details ans Licht. Der nordirische Trainer Christy Holly (37) soll die Verteidigerin Erin Simon (28) mehrmals sexuell belästigt und seine Übergriffe sogar als Strafe für schlechte Leistungen benutzt haben.

Christy Holly (37, l.) nach dem Sieg im Women's Cup gegen den FC Bayern München mit Keeperin Katie Lund (25, M.).
Christy Holly (37, l.) nach dem Sieg im Women's Cup gegen den FC Bayern München mit Keeperin Katie Lund (25, M.).  © Tim Nwachukwu / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

So habe der 37-jährige Coach der Spielerin während seiner Zeit beim Racing Louisville FC unter anderem anzügliche Bilder geschickt, wie aus dem "Yates Report" hervorgeht.

Zudem soll er sie vor einer Begegnung zu sich nach Hause eingeladen, anschließend pornografische Filme angemacht und sich daraufhin in ihrer Anwesenheit selbst befriedigt haben.

Simon, die mittlerweile für Leicester City in der britischen Women’s Super League spielt, kickte zwischen November 2020 und Juni 2022 beim Klub aus Kentucky. Holly übernahm im August 2020 das Traineramt beim kurz zuvor gegründeten Frauenteam und wurde ein Jahr später "aus einem triftigen Grund" gefeuert.

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Die 28-jährige Abwehrfrau, die der Veröffentlichung ihres Namens in dem Bericht zugestimmt hatte, erhob im Zuge der Untersuchung mehrere schwere Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Übungsleiter.

Auch bei einer Video-Sitzung zur Fehleranalyse sei es demnach zu Übergriffen gekommen.

"Holly sagte ihr, dass er sie 'für jeden Pass, den du vermasselt hast', anfassen würde - und er tat es. Simon versuchte, darüber zu lachen und sagte, sie würde keine Fehlpässe mehr fabrizieren", hieß es im "Yates Report".

Christy Holly soll Erin Simon während einer Video-Session begrapscht haben

Erin Simon (28) wechselte im November 2020 von Houston Dash zum Racing Louisville FC, wo sie von Christy Holly (37) trainiert wurde.
Erin Simon (28) wechselte im November 2020 von Houston Dash zum Racing Louisville FC, wo sie von Christy Holly (37) trainiert wurde.  © Alex Goodlett / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Und weiter: "Dann, erinnerte sie sich, fing Holly an, sie zu berühren und schob wiederholt seine Hände in ihre Hose, um ihre Genitalien anzufassen und unter ihren BH, um ihre Brüste zu berühren."

Simon habe sich laut eigener Aussage bemüht, "die Ruhe zu bewahren", ihre Beine aneinander gepresst und die Hand ihres Trainers weggeschoben.

Nach Ende des Analyse-Videos sei die frühere U23-Nationalverteidigerin unverzüglich gegangen, woraufhin Holly ihr eine Textnachricht mit dem Inhalt "Du warst dort unten trockener als die Sahara" geschickt habe, die sie wiederum ihrer damaligen Teamkameradin Brooke Hendrix (29) gezeigt habe.

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"Hendrix bestätigte den Vorfall und beschrieb, wie aufgebracht und verzweifelt Simon an diesem Tag war: 'Sie fing im Auto sofort an zu weinen'", so der Bericht.

Der im nordirischen Derry geborene Coach steht zusammen mit seinen beiden Kollegen Paul Riley (59) sowie Rory Dames (49) im Mittelpunkt der Ermittlungen einer extra eingerichteten Kommission unter der Führung der ehemaligen US-Justizministerin Sally Yates (62).

Allerdings kam der Ausschuss darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass die National Women's Soccer League (NWSL) eine Liga sei, "in der Missbrauch und Fehlverhalten – verbaler und emotionaler Missbrauch und sexuelles Fehlverhalten – systematisch geworden sind und mehrere Teams, Trainer und Opfer umfassen."

Titelfoto: Tim Nwachukwu / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP, Alex Goodlett / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

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