Nyon - Die deutschen Fußball-Fans dürfen sich auf das nächste große Heim-Turnier freuen. Die Europameisterschaft der Frauen findet 2029 zum dritten Mal in Deutschland statt.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) setzte sich in Nyon bei der Wahl durch das UEFA-Exekutivkomitee gegen die gemeinsame Kandidatur von Dänemark und Schweden sowie die Einzel-Bewerbung von Polen durch.
Um 16.35 Uhr zog UEFA-Präsident Aleksander Ceferin (58) den Zettel mit der Aufschrift "Germany" aus dem Umschlag und sorgte für großen Jubel bei der Delegation mit Spielführerin Giulia Gwinn (26) und Bundestrainer Christian Wück (52).
Es wird das erste große Frauenfußball-Turnier in Deutschland seit der WM 2011. Eine Heim-EM bei den Frauen gab es zuvor 1989 und 2001.
Gespielt werden soll im Sommer 2029 in acht Stadien: Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Köln, Leipzig, München und Wolfsburg.
Das Berliner Olympiastadion, wo bei der WM 2011 noch 73.680 Zuschauer den deutschen Auftakt verfolgten, ist hingegen wie die Gelsenkirchener Arena nicht dabei.
Frauen-EM in Deutschland: Hier wird gekickt
"Unser Ziel ist es bei den Spielen, die wir dann sehen, über eine Million Zuschauer ins Stadion zu bringen", kündigte Neuendorf vorab an.
Damit gab es gut 20 Stunden nach dem verlorenen Nations-League-Finale der deutschen Fußballerinnen gegen Spanien zumindest sportpolitisch gute Nachrichten für den deutschen Verband um Präsident Bernd Neuendorf (64).
Der DFB hatte in seinem Werben um die Stimmen der UEFA-Delegierten vor allem auf das Versprechen voller, großer Stadien und damit verbunden auch finanziellen Erfolg gesetzt. Zumindest eine schwarze Null soll herausspringen, bislang mussten die wirtschaftlichen Verluste einer Frauen-EM stets querfinanziert werden.
Der EM-Zuschlag ist auch ein wichtiger Erfolg für DFB-Chef Neuendorf auf internationaler Bühne. Mit der ersten Bewerbung unter seiner Führung für ein großes Frauen-Turnier - gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien für die Weltmeisterschaft 2027 - hatte es vor gut anderthalb Jahren eine deutliche Niederlage gegen Brasilien gegeben.
Nun wird die Europameisterschaft zum Treiber für die Strategie des DFB, den derzeitigen Aufschwung des Frauenfußballs zu fördern. In einer Woche soll für die Frauen-Bundesliga ein eigener Ligaverband gegründet werden.
Der DFB steuert für acht Jahre knapp über 100 Millionen Euro bei, um die Liga zu professionalisieren.
Erstmeldung vom 3. Dezember, 16.48 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 17.07 Uhr.