"Hat unser Ansehen beschmutzt!": Verband entschuldigt sich für Rubiales!

Madrid - Es wird langsam eng für Luis Rubiales (46)! Der Skandal-Präsident, der nach dem WM-Finale der Frauen Jenni Hermoso (33) gegen ihren Willen küsste, weigerte sich bisher, zurückzutreten. Doch nun stellt sich auch sein eigener Verband endgültig gegen den Spanier und bittet um Entschuldigung.

Kurz nach dem Titelgewinn stand Luis Rubiales (46, l.) noch neben dem spanischen Nationalteam, inzwischen ist er komplett ausgebootet.
Kurz nach dem Titelgewinn stand Luis Rubiales (46, l.) noch neben dem spanischen Nationalteam, inzwischen ist er komplett ausgebootet.  © PIERRE-PHILIPPE MARCOU / AFP

Er verliert immer mehr Unterstützer: Luis Rubiales, der kurz nach dem Eklat noch überzeugt war, sein Amt als Präsident des spanischen Fußballverbands behalten zu können, steht inzwischen allein auf weiter Flur.

Alle Spielerinnen des Weltmeisterteams traten zurück, ihr ebenfalls in der Kritik stehende Trainer, Jorge Vilda (42), distanzierte sich, das spanische Herrenteam verurteilte sein Verhalten, selbst aus der Familie meldeten sich kritische Stimmen zu Wort.

Und jetzt gab auch der spanische Fußballverband ein Statement ab - in dem er sich für die Handlungen seines Präsidenten entschuldigte!

Pedro Rocha, der während Rubiales' 90-tägiger Sperre als Interimspräsident der RFEF tätig ist, verfasste einen offenen Brief, in dem es heißt: "Der Königliche Spanische Fußballverband, vertreten durch seinen Präsidenten Pedro Rocha, hält es für unumgänglich, die spanische Fußballwelt um Entschuldigung für das unangemessene Verhalten von Luis Rubiales zu bitten."

Der spanische Verband unterstützt Ermittlungen gegen seinen suspendierten Präsidenten

Nach dem WM-Finale knutschte Luis Rubiales (46, M.) alle Spielerinnen ab, bei Jenni Hermoso (33, nicht im Bild) landete der Kuss auf dem Mund.
Nach dem WM-Finale knutschte Luis Rubiales (46, M.) alle Spielerinnen ab, bei Jenni Hermoso (33, nicht im Bild) landete der Kuss auf dem Mund.  © Alessandra Tarantino/AP

"Die spanische Gesellschaft ist ein Beispiel [...] für sportliches Verhalten und Anstand, wie sie seit Jahrzehnten bei allen Sportereignissen, an denen sie teilgenommen hat, bewiesen hat; und dieser Anstand und das internationale Ansehen unserer Gesellschaft und unseres Sports wurden in den letzten Tagen durch das Verhalten von Luis M. Rubiales beschmutzt", schrieb der amtierende Präsident.

Man unterstütze sämtliche Ermittlungen und Verfahren, die gegen Rubiales laufen, vollumfänglich und distanziere sich von dem 46-Jährigen.

"Die Handlungen von Herrn Rubiales repräsentieren weder die Werte, die der spanische Verband vertritt, noch die Werte der spanischen Gesellschaft insgesamt, und seine Handlungen müssen einzig und allein ihm angelastet werden, da er die einzige Person ist, die für seine Handlungen vor der Gesellschaft, vor den Sportgremien und gegebenenfalls vor den Gerichten verantwortlich ist."

Abschließend griff Rocha etwas auf, was im Trubel um Luis Rubiales völlig untergegangen war: den historischen ersten WM-Titel einer spanischen Frauen-Fußballmannschaft.

"Wir könnten nicht stolzer sein auf die Art und Weise, wie sie sich auf und neben dem Spielfeld verhalten haben", sagte der Interimspräsident. "Zu gegebener Zeit möchte ich ihnen das Rampenlicht zurückgeben und ihre Leistungen gebührend feiern."

Titelfoto: Alessandra Tarantino/AP

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