Lächerliche Preisgelder? Frauen-Bundesliga übt Kritik an der Champions League

Frankfurt am Main/München - Verantwortliche des FC Bayern und von Eintracht Frankfurt sehen zum Start der Gruppenspiele ihrer Fußballerinnen in der Champions League Änderungsbedarf am Modus.

Eintracht Frankfurts Technische Direktorin, Katharina Kiel (31), kritisierte vor allem die ausgeschütteten Prämien im Rahmen der Champions League der Frauen.
Eintracht Frankfurts Technische Direktorin, Katharina Kiel (31), kritisierte vor allem die ausgeschütteten Prämien im Rahmen der Champions League der Frauen.  © Alina Grünky/dpa

"Dass das Format an die positive Entwicklung angepasst werden muss, steht außer Frage. Viele Teams investieren in den Frauenfußball und haben das Ziel europäische Bühne", sagte Münchens Sportliche Leiterin Bianca Rech (42) der Deutschen Presse-Agentur. "Aus meiner Sicht müsste mehr Mannschaften die direkte Qualifikation in die Gruppenphase ermöglicht werden."

Neben dem VfL Wolfsburg, der gegen Paris FC ausschied und für den das Verpassen der Gruppenphase ganz bitter ist, sind auch Spitzenklubs wie Juventus Turin sowie Manchester United und Arsenal WCF nicht mehr dabei.

Der deutsche Meister aus München fordert am Mittwoch AS Rom, Frankfurt spielt zum Auftakt am Dienstag (beide 18.45 Uhr/DAZN und Youtube-Kanal von DAZN) beim schwedischen Rekordmeister FC Rosengard.

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Die UEFA hatte 2021 mit der Einführung der Gruppenphase eine neue Ära angekündigt, mit TV-Übertragungen, eigener Hymne und etwa 24 Millionen Euro an Preisgelder. Zudem erhält jeder Teilnehmer der Gruppenphase mindestens 400.000 Euro und damit fünfmal mehr als bisher für einen Achtelfinaleinzug.

Eintracht-Managerin sieht vor allem in Sachen Prämien "Luft nach oben"

Die Frauen des VfL Wolfsburg um Nationalspielerin Alexandra Popp (32) scheiterten im diesjährigen Finale der Champions League auf dramatische Weise gegen den FC Barcelona. In der aktuellen Ausgabe sind die "Wölfinnen" nicht vertreten.
Die Frauen des VfL Wolfsburg um Nationalspielerin Alexandra Popp (32) scheiterten im diesjährigen Finale der Champions League auf dramatische Weise gegen den FC Barcelona. In der aktuellen Ausgabe sind die "Wölfinnen" nicht vertreten.  © Swen Pförtner/dpa

Nadine Keßler (35), Geschäftsführende Direktorin für Frauenfußball bei der UEFA, sieht das über vier Jahre bis 2025 laufende Königsklassen-Format als Erfolgsmodell. Sie spricht aber auch von einem "Revisionsprozess" für die Zeit danach.

Man arbeite mit den Klubs, Ligen, Nationalverbänden und der europäischen Klubvereinigung (ECA) in einer Taskforce zusammen.

"Über 700.000 Fans in ganz Europa verfolgten die Spiele und mit durchschnittlich über 11.000 ist die UEFA Women’s Champions League der meistbesuchte Klubwettbewerb der Frauen weltweit", sagte die ehemalige deutsche Nationalspielerin.

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Eintracht Frankfurts Managerin Katharina Kiel (31) sieht "durchaus Potenziale, das Teilnehmerfeld in der Gruppenphase zu vergrößern".

Die 31-Jährige sagte außerdem: "In Sachen Prämien gibt es eindeutig noch Luft nach oben, damit sie die Kosten an der Teilnahme nicht nur decken, sondern den Klubs darüber hinaus auch die Möglichkeit geben, Investitionen vorzunehmen."

Bei den Männern schüttet die UEFA in dieser Saison insgesamt 2,002 Milliarden Euro an die 32 Mannschaften aus.

Titelfoto: Montage: Alina Grünky/dpa, Swen Pförtner/dpa

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