Nächster Paukenschlag im Kuss-Skandal: Spanien trennt sich von Weltmeister-Coach Vilda!

Madrid - Das nächste Personalbeben auf der iberischen Halbinsel! Zwar führte der umstrittene spanische Frauen-Nationaltrainer Jorge Vilda (42) seine Mannschaft kürzlich zum WM-Titel, nun muss er aber trotzdem seinen Hut nehmen.

Jorge Vilda (42, r.) flog als spanischer Nationalcoach raus.
Jorge Vilda (42, r.) flog als spanischer Nationalcoach raus.  © PIERRE-PHILIPPE MARCOU / AFP

Laut der Mundo Deportivo wurde der Coach vor wenigen Stunden telefonisch über seine Entlassung informiert, die öffentliche Bekanntmachung des Verbands folgte am Dienstagnachmittag.

Der RFEF habe im Rahmen von "Sanierungsmaßnahmen beschlossen, auf die Dienste von Jorge Vilda als Sportdirektor und Frauen-Nationaltrainer zu verzichten", hieß es in der Erklärung.

Man würdige seine Arbeit und schätze das "tadellose persönliche und sportliche Verhalten" des Übungsleiters, der stets "ein Förderer der Werte Respekt und Fairplay im Fußball" gewesen sei.

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Seine bisherige Assistentin Montserrat Tomé (41) wurde zur Nachfolgerin ernannt. Die frühere Nationalkickerin wird bei den Partien der Nations League gegen Schweden und die Schweiz debütieren.

Vilda hatte die spanischen Damen 2015 übernommen und zuletzt zum großen Triumph in Australien und Neuseeland geführt. Daneben gilt er aber auch als schwieriger Charakter sowie enger Vertrauter von Verbandschef Luis Rubiales (46).

Der RFEF-Präsident hatte die Weltmeisterin Jennifer Hermoso (33) bei der Siegerehrung ohne ihre Zustimmung geküsst und damit eine Welle der Entrüstung und hitzige Diskussionen ausgelöst.

Jorge Vilda distanziert sich von Luis Rubiales und muss trotzdem gehen

Vor gut zwei Wochen feierte Jorge Vilda (42) mit der spanischen Frauen-Nationalmannschaft noch den Weltmeistertitel. Jetzt ist er seinen Job los.
Vor gut zwei Wochen feierte Jorge Vilda (42) mit der spanischen Frauen-Nationalmannschaft noch den Weltmeistertitel. Jetzt ist er seinen Job los.  © FRANCK FIFE / AFP

Ein großer Teil von Vildas Trainerstab war in der Folge bereits aus Protest zurückgetreten, auch die Spielerinnen befinden sich im Streik.

Vor wenigen Tagen distanzierte sich der Nationalcoach schließlich ebenfalls von dem Verbandsboss: "Ich bedauere zutiefst, dass der Sieg des spanischen Frauenfußballs durch das unangemessene Verhalten unseres bisherigen Präsidenten Luis Rubiales, das er selbst zugegeben hat, beschädigt wurde", hieß es in dem Statement des 42-Jährigen.

Zur Rettung seines Jobs hat das ganz offenbar nicht gereicht, zumal der gebürtige Madrilene bei einer vorherigen Brandrede seines Kumpels noch kräftig applaudiert hatte.

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Ohnehin gab es um Vilda bereits vor dem berüchtigten Kuss-Skandal große Diskussionen. Im vergangenen September waren gleich 15 Spielerinnen bei einer Rebellion gegen den Trainer zurückgetreten.

Die aufständische Gruppe erklärte den Abschied damals in einer Mail und erhob schwere Vorwürfe. Der Übungsleiter soll die Kickerinnen mit seinem notorischen Kontrollzwang "erheblich" in ihrer "körperlich und geistigen Gesundheit" beeinträchtigt haben.

Originalmeldung von 17.06 Uhr, zuletzt aktualisiert 19.02 Uhr.

Titelfoto: PIERRE-PHILIPPE MARCOU / AFP

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