Aufregung im Manchester-Derby: War das ein Abseitstor oder nicht?
Manchester - Als wäre die Dramaturgie im Duell zwischen United und City nicht schon wild genug: Ein zwischenzeitliches Ausgleichstor im Manchester-Derby stellt die Logik des Abseits infrage und sorgt für wilde Diskussionen unter Fußballfans!
Es ist der 20. Premier-League-Spieltag, die 78. Minute im Old Trafford läuft. Gastgeber Manchester United erzielt das von vielen Heimfans umjubelte 1:1-Ausgleichstor gegen City.
Und jeder Anhänger der Skyblues im Stadion und wahrscheinlich auch jeder Zuschauer vor dem Fernseher fragt sich: "Warum bitteschön zählt dieses Tor?!"
Folgendes war passiert: United-Angreifer Marcus Rashord (25) wurde mit einem Steilpass geschickt. City-Verteidiger Manuel Akanji (27) war zuvor gut herausgerückt und hatte Rashford so ins Abseits laufen lassen - zumindest theoretisch.
Der United-Stürmer geht dennoch dem Ball hinterher, berührt ihn aber nicht und überlässt stattdessen Teamkollege Bruno Fernandes (28) die Kugel. Der vollendet zum 1:1. Der Wendepunkt im Spiel.
United gewinnt letztlich das Manchester-Derby, 1:1 bleibt Aufreger
Doch bereits Sekunden nach dem Treffer liest man auf Social Media überall "glasklares Abseits". Aber weder im heimischen Wohnzimmer noch auf dem Feld helfen die Diskussionen und Wutanfälle weiter.
Das Tor zählt trotzdem - und am Ende gewinnt United das Stadt-Derby sogar noch mit 2:1. Der größte Aufreger der Partie bleibt aber der fragwürdige Ausgleichs-Treffer.
Fußball-Kommentatorin Jacqui Oatley von FOX und Sky Sports illustriert das Geschehen mit einer grafischen Zeichnung und schlägt sich damit auf die Seite der Schiedsrichter.
Manchester Uniteds Abseitstor erregt auf Twitter unter #MUNMCI die Gemüter
Während der Derby-Sieger probiert, mit jeder Menge Posts den Sieg und die Vorherrschaft Uniteds für zumindest eine Nacht in den Vordergrund zu stellen, laufen anderswo die Diskussionen heiß.
Referee Stuart Attwell (40) wertete tatsächlich den Sprint von Rashford zum Ball als "passives Abseits", da dieser letztlich den Ball nicht berührte.
Auf der Seite der Citizens sieht man das natürlich anders: Der Angreifer der Red Devils bindet und beeinflusst Akanji und nimmt ihn als potenziellen Gegenspieler von Bruno Fernandes aus dem Spiel. Dieser hat anschließend, durch Rashford frei geblockt, wenig Mühe zu vollenden.
Das Tor zählte nichtsdestotrotz - und zumindest an diesem Wochenende gilt vorübergehend: "Manchester is RED!"
Titelfoto: Martin Rickett/PA Wire/dpa