"Bin wortwörtlich gestorben": Erstliga-Profi spricht erstmals über Herzstillstand!

Luton (England) - Sein Zusammenbruch schockte die Fußball-Welt: Am 16. Dezember erlitt Tom Lockyer (29), Kapitän des englischen Erstligisten Luton Town, auf dem Platz einen Herzstillstand und musste wiederbelebt werden. Es war nicht sein erster Kollaps - und trotzdem will er aufs Feld zurückkehren!

Am 16. Dezember musste Tom Lockyer (29) noch auf dem Platz wiederbelebt werden.
Am 16. Dezember musste Tom Lockyer (29) noch auf dem Platz wiederbelebt werden.  © Steven Paston/PA Wire/dpa

Zwei Zusammenbrüche innerhalb von sieben Monaten: Das Herz von Tom Lockyer hat im vergangenen Jahr einiges mitgemacht.

"Ich bin wortwörtlich gestorben", enthüllte der 29-Jährige rund zwei Monate nach seinem Kollaps im Premier-League-Spiel gegen den AFC Bournemouth bei Sky.

Er sei auf die Mittellinie zugelaufen, als ihm plötzlich schwindelig wurde, erzählte Lockyer. Als er aufwachte und von Sanitätern umringt war, habe er sofort gewusst, dass es dieses Mal anders sei als beim Mal davor.

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"Das letzte Mal fühlte es sich an, als ob ich aus einem Traum aufgewacht wäre, und dieses Mal bin ich aus dem Nichts aufgewacht."

Schon im Mai 2023 war der walisische Nationalspieler wegen einer Herzrhythmusstörung auf dem Feld zusammengeklappt, doch nach einer Operation konnte er rasch sein Comeback feiern.

Im Dezember hingegen blieb sein Herz stehen - für satte zwei Minuten und 40 Sekunden.

Für Tom Lockyer waren die Reaktionen seiner Familie das Schlimmste

Sein vorerst letztes Spiel bestritt Tom Lockyer (v.) gegen den AFC Bournemouth - wenn es nach ihm geht, bleibt es aber nicht dabei.
Sein vorerst letztes Spiel bestritt Tom Lockyer (v.) gegen den AFC Bournemouth - wenn es nach ihm geht, bleibt es aber nicht dabei.  © Steven Paston/PA Wire/dpa

Er habe sich nicht bewegen, nicht kommunizieren können, schilderte der Innenverteidiger den Moment, als er aufwachte. Überall um ihn herum habe Panik geherrscht.

Am härtesten sei der Vorfall jedoch nicht für ihn selbst, sondern für seine Familie gewesen: Sowohl sein Vater als auch seine schwangere Freundin beobachteten seinen Zusammenbruch live im Stadion, seine Mutter und sein Bruder hörten im Radio davon.

"Das ist das große Ganze, das die Leute nicht sehen, und das ist der schwierigste Teil, mit dem man umgehen muss. Ich werde nicht lügen, es waren ein paar harte Monate", sagte Lockyer.

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Nach seinem erneuten Kollaps bekam der Luton-Kapitän einen Defibrillator eingesetzt, mit dem es ihm gut gehe: "Ich bin unglaublich dankbar, dass ich noch am Leben bin. Ich habe jetzt das Implantat und ich fühle mich fast unbesiegbar."

Ob er wieder auf den Fußballplatz zurückkehren kann, steht allerdings noch in den Sternen. Gegen ärztlichen Rat würde er nicht handeln wollen, betonte Lockyer. Aber wenn es die Chance gebe, "dann würde ich das liebend gerne tun".

Er müsse noch einige Tests absolvieren, es sei zu früh, um eine endgültige Prognose abzugeben: "Aber ich würde es noch nicht abschreiben."

Titelfoto: Bildmontage: Steven Paston/PA Wire/dpa (2)

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