Elfer-Held nach Pokal-Sensation hin- und hergerissen: "Zur Hälfte außer mir vor Wut"

Cleethorpes (England) - Nach 26 Elfmetern war Schluss und die Sensation perfekt: Der englische Viertligist Grimsby Town kegelte den offenbar weiterhin kriselnden Spitzenklub Manchester United aus dem League Cup. Keeper Christy Pym (30) avancierte mit seiner Parade zum Helden, konnte sich danach aber trotzdem nur mit einem weinenden Auge freuen.

Christy Pym (30, r.) wurde von seinen Kollegen nach dem gewonnenen Elfmeterschießen gefeiert, doch der Torwart war hin- und hergerissen.
Christy Pym (30, r.) wurde von seinen Kollegen nach dem gewonnenen Elfmeterschießen gefeiert, doch der Torwart war hin- und hergerissen.  © Nigel French/PA Wire/dpa

"Ich bin zur Hälfte außer mir vor Wut", erklärte der Schlussmann des siegreichen Underdogs nach der großen Überraschung vom Punkt im Interview mit "Sky Sports".

Eine Begründung für die unerwarteten Worte im Moment größter Freude lieferte der 30-Jährige gleich mit: "Ich bin Fan von Manchester United", so der Torwart.

Auf Nachfrage, ob er tatsächlich Anhänger der "Red Devils" und etwas sauer sei, bekräftigte Pym noch mal: "Ja, bin ich wirklich!"

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Natürlich dürfte der Torhüter seinen Spruch, der sicher vielen Man-United-Fans aus dem Herzen sprach, mit einem Augenzwinkern gemeint haben, denn zuvor hatte er mit seinen "Mariners" für einen Paukenschlag gesorgt.

Grimsby ging gegen den haushohen Favoriten bereits in der ersten Halbzeit mit 2:0 in Führung, ehe Bryan Mbeumo (26, 75. Minute) und Harry Maguire (32, 89.) den Premier-League-Vertreter noch ins Elfmeterschießen retteten. Im englischen League Cup kommt es bei Remis gleich nach 90 Minuten zum Shootout.

Interview mit Grimsby-Keeper Christy Pym auf X

Grimsby Town wirft Manchester United im Elfmeterschießen aus dem League Cup

Nach dem Sensations-Erfolg von Grimsby Town herrschte im heimischen Blundell Park Ausnahmezustand.
Nach dem Sensations-Erfolg von Grimsby Town herrschte im heimischen Blundell Park Ausnahmezustand.  © Nigel French/PA Wire/dpa

In der Strafstoß-Lotterie vergab Clarke Oduor (26) zwar für den Viertligisten, doch Pym entschärfte den Elfer von Matheus Cunha (26) und hielt den Traum am Leben. Sonst gab sich kaum ein Kicker die Blöße - bis Mbeumo den 26. Versuch schließlich an die Latte setzte.

"Ich hätte mich eigentlich ein bisschen besser schlagen müssen", scherzte Pym im Hinblick auf die Vielzahl der Elfmeter. "Aber ich habe einen gehalten und die Jungs haben den Rest erledigt."

Natürlich konnte er sich am Ende doch über das Weiterkommen seiner eigentlichen Mannschaft freuen: "Ich habe es noch nicht wirklich realisiert", so der Keeper. "Aber Abende wie diese sind der Grund, warum wir Fußball spielen."

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Bei Man United herrscht hingegen schon nach den ersten Wochen der Saison Land unter. Der 20-fache Meister startete mit einer Pleite und einem Unentschieden in die Liga, jetzt ist auch schon der erste Pokal futsch - und der Trainerstuhl von Rúben Amorim (40) wackelt dem Vernehmen nach gewaltig.

Titelfoto: Nigel French/PA Wire/dpa

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