Er patzte im Elfer-Krimi gegen Deutschland: Ex-England-Star vor Comeback mit 62 Jahren!

Sheffield (England) - Als fünfter Schütze der Engländer schritt Chris Waddle (62) im WM-Halbfinale 1990 gegen Deutschland zum Punkt, jagte die Kugel über den Kasten von Bodo Illgner (56) und schickte den späteren Weltmeister so ins Endspiel. Nun, rund 33 Jahre später, steht er offenbar vor seinem Comeback.

DFB-Keeper Bodo Illgner (heute 56, o.l.) reißt jubelnd den Arm nach oben, während Chris Waddle (heute 62, o.r.) seinem verschossenen Strafstoß nachtrauert. (Archivfoto)
DFB-Keeper Bodo Illgner (heute 56, o.l.) reißt jubelnd den Arm nach oben, während Chris Waddle (heute 62, o.r.) seinem verschossenen Strafstoß nachtrauert. (Archivfoto)  © Frank Kleefeldt/dpa

Stolze 62 Jahre hat der ehemalige Mittelfeldspieler inzwischen bereits auf dem Buckel, für den nach eigenen Angaben zweitältesten Fußballklub der Welt soll er aber trotzdem noch einmal zum Lebensretter werden.

Das berichtet zumindest der Sheffield Star. Demnach geht der 1860 gegründete FC Hallam aus dem Westen der britischen Fußball-Pionierstadt aufgrund einer anhaltenden Verletzungsmisere am Stock und ist daher auf Unterstützung angewiesen.

Waddle, der einst vier Jahre für Sheffield Wednesday spielte, soll in der lokalen Sportgemeinde tief verwurzelt sein und würde wohl keinen Moment zögern.

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"Dem Vernehmen nach könnte Chris Waddle zwei Monate vor seinem 63. Geburtstag in den semiprofessionellen Fußball zurückkehren. Der Hallam FC erwägt, dem ehemaligen Spieler von Newcastle United, Tottenham Hotspur, Sheffield Wednesday und England ein Angebot zu unterbreiten, da sich immer wieder Spieler verletzen", schrieb Star-Reporter Alan Biggs (68) auf X.

Der englische Neuntligist aus der Northern Counties East League Premier Division hat die vergangene Partie mit lediglich zehn Kickern absolvieren müssen, da derzeit insgesamt sechs Akteure ausfallen.

Chris Waddle (h.) im Duell mit Bodo Illgner (v.). Der deutsche Keeper blieb der Sieger, auch wenn er gar nicht eingreifen musste. (Archivfoto)
Chris Waddle (h.) im Duell mit Bodo Illgner (v.). Der deutsche Keeper blieb der Sieger, auch wenn er gar nicht eingreifen musste. (Archivfoto)  © Frank Leonhardt/dpa

Chris Waddle avancierte einst zum drittteuersten Spieler der Welt

Chris Waddle (2.v.l.) spielte von 1989 bis 1992 für Olympique Marseille. (Archivfoto)
Chris Waddle (2.v.l.) spielte von 1989 bis 1992 für Olympique Marseille. (Archivfoto)  © JACQUES DEMARTHON / AFP

Waddle, der für die BBC und ESPN auch regelmäßig als Experte auftritt, scheint noch voll im Saft zu stehen und spielte schon in der Vergangenheit für Hallam, auch wenn er die Profi-Treter bereits 1999 an den Nagel hing.

Der Offensivmann stammt aus der Jugend von Newcastle United, zog 1985 weiter zu den "Spurs" aus Nordlondon und wechselte 1989 für 4,25 Millionen Pfund zu Olympique Marseille nach Frankreich.

Das entspricht aus heutiger Sicht rund zwölf Millionen Euro und machte ihn damals sogar zum drittteuersten Spieler der Welt.

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Ein Jahr darauf erlebte er dann im Halbfinale gegen die DFB-Elf allerdings den bitteren Moment, der ihm bis heute einen unrühmlichen Platz in der englischen Fußballgeschichte beschert hat.

Nachdem Kollege Stuart Pearce (61) bereits an Illgner gescheitert war und Olaf Thon (57) seinen Elfer versenken konnte, verzog Waddle komplett und besiegelte damit das WM-Aus der Briten.

Trotzdem blieb der 62-fache "Three Lions"-Akteur auf Vereinsebene stets erfolgreich. Nach 140 Einsätzen für Marseille mit insgesamt 64 Scorerpunkten kehrte er auf die Insel zurück und trug weitere 126 Mal das Dress von Sheffield Wednesday. Außerdem stand er später noch beim AFC Sunderland und dem FC Burnley unter Vertrag.

Titelfoto: Frank Kleefeldt/dpa

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