Ex-Nationalspieler wandert wegen Drogenschmuggels elf Jahre in den Knast!

Sherman, Texas - Was für ein tiefer Fall! Der 34-fache kolumbianische Nationalspieler Jhon Viáfara (42) wurde wegen Drogenschmuggels zu elf Jahren Gefängnis verurteilt.

Jhon Viáfara (42, M.) wurde am 20. März 2019 auf dem Militärflughafen Catam in Bogota von schwerbewaffneten kolumbianischen Polizisten begleitet.
Jhon Viáfara (42, M.) wurde am 20. März 2019 auf dem Militärflughafen Catam in Bogota von schwerbewaffneten kolumbianischen Polizisten begleitet.  © Imago images/Agencia EFE

Zu dieser Entscheidung kam das Bundesgericht in Sherman, wie unter anderem der Houston Chronicle schreibt. Der frühere Fußballstar hatte sich bereits im November 2019 schuldig bekannt, dabei geholfen zu haben, Kokain über Kolumbien und Mexiko in die USA zu schmuggeln.

Nach anfänglich 2,5 Kilogramm war nun sogar von der doppelten Menge die Rede. Zusätzlich habe er sich mit Cal del Golfo zusammengetan, sei sogar Teil des berüchtigten Kartells gewesen und habe dabei geholfen, Drogentransporte zu organisieren.

Er war insgesamt drei Jahre beobachtet worden und wurde im Januar 2020 von Interpol-Beamten an die USA ausgeliefert. Dem Houston Chronicle zufolge sagte US-Staatsanwalt Nicholas Ganjei: "Der Angeklagte in diesem Fall hatte alles: Weltweite Berühmtheit, Reichtum und Status - trotzdem entschied er sich, seine Talente einzusetzen, um das Böse des Drogenhandels voranzutreiben."

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Er drohte: "Drogenschmuggler sollten wissen, egal wer Sie sind und egal wo Sie auf der Welt leben, die Vereinigten Staaten werden Sie strafrechtlich verfolgen, wenn Sie sich Drogen in unser Land schleusen wollen."

Jhon Viáfara spielte in der Premier League, LaLiga und zweimal bei der Copa America

Jhon Viáfara (42, M.) spielte am 2. Juni 2006 mit Kolumbien auch gegen Deutschland um Kapitän Michael Ballack (44, l.) sowie Torsten Frings (44) und verlor im WM-2006-Vorbereitungsspiel mit 0:3 gegen die DFB-Elf.
Jhon Viáfara (42, M.) spielte am 2. Juni 2006 mit Kolumbien auch gegen Deutschland um Kapitän Michael Ballack (44, l.) sowie Torsten Frings (44) und verlor im WM-2006-Vorbereitungsspiel mit 0:3 gegen die DFB-Elf.  © imago images/Pressefoto Baumann

Dass Viáfara diesen Weg nach Beendigung seiner Fußballer-Laufbahn im Sommer 2015 gewählt hat, ist bedauerlich.

Denn der 1,92 Meter große defensive Mittelfeldspieler war über lange Jahre einer der besten Kicker seines Landes, kam in allen sechs Partien der Copa America 2004 zum Einsatz, war auch drei Jahre später Stammspieler und stand gegen Weltstars wie Lionel Messi (33) oder Hernán Crespo (45) auf dem Rasen.

Sein letztes Länderspiel für sein Heimatland absolvierte er am 18. November 2010 beim 1:1 gegen Peru.

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Er schaffte zwischenzeitlich auch den Sprung nach Europa. Nachdem er sich in Kolumbien einen Namen machte, stand er bald auch bei internationalen Vereinen auf dem Zettel. Im Sommer 2005 schnappte ihn sich der FC Portsmouth für 2,4 Millionen Euro Ablöse. Dort spielte er 14 Mal (ein Treffer) in der Premier League und stand gegen die Stars von Manchester United, des FC Chelsea sowie FC Liverpool auf dem Rasen.

Für die Rückrunde wurde er dennoch an Real Sociedad San Sebastian in LaLiga verliehen (elf Begegnungen). Hier maß er sich sportlich mit Real Madrids legendärem Team vom Ronaldo (44), Raúl (43) sowie Zinédine Zidane (48) und mit dem FC Barcelona um Ronaldinho (41) sowie Samuel Eto'o (40).

Von 2006 bis 2008 spielte er dann für den FC Southampton in der zweiten englischen Spielklasse Championship (83 Partien, sieben Tore, fünf Vorlagen). Anschließend kehrte er nach Kolumbien zurück und stand dort bei insgesamt zehn verschiedenen Vereinen unter Vertrag.

Titelfoto: imago images/Pressefoto Baumann

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