Seattle (USA) - Nur kurz nach ihrem Aus bei der Klub-WM müssen die Spieler der Seattle Sounders schon wieder in der US-amerikanischen Major League Soccer (MLS) ran. Dabei hatten sich am Sonntag schlimme Szenen abgespielt, als der Schweizer Torhüter Stefan Frei (39) schwer am Kopf getroffen wurde.
Es lief bereits die siebte Minute der Nachspielzeit bei der Begegnung der Sounders gegen Columbus Crew, als Frei nach einem Standard des Gegners aus seinem Kasten kam. Dabei knallte er mit dem Kopf gegen das Knie eines Mitspielers und sackte benommen zu Boden.
Es begannen bange Momente, denn Frei musste rund fünf Minuten lang auf dem Feld behandelt werden. Die medizinische Hilfe stand aber schnell bereit und so fuhr nach nur kurzer Zeit ein Krankenwagen auf den Rasen, um den verletzten Keeper ins Krankenhaus zu bringen.
Sounders-Trainer Brian Schmetzer (62) war nach dem schweren Unfall seines Torhüters völlig aufgebracht. Er versuchte an der Seitenlinie, auf das Schiedsrichtergespann einzureden, die Partie nicht wieder anzupfeifen. Zum Zeitpunkt des Zusammenpralls waren regulär noch acht Sekunden der siebenminütigen Nachspielzeit auf der Uhr.
Nachdem sich auch der gegnerische Coach Wilfried Nancy (48) für einen vorzeitigen Schlusspfiff aussprach, beendete Schiri Ismir Pekmic die Begegnung tatsächlich sofort.
Stefan Frei lebt schon seit 2001 in den USA
Noch auf der Trage konnte Stefan Frei seinen Mitspielern und auch dem besorgten Trainer per Handzeichen verdeutlichen, dass er bei Bewusstsein war.
Kurze Zeit später meldete er sich in den sozialen Medien mit einer Botschaft von zu Hause aus. "Ich versuche immer noch herauszufinden, was am Ende des Spiels passiert ist", schrieb er und versah den ersten Satz schon wieder mit einem Lachsmiley.
Der Cousin des ehemaligen Bundesliga-Profis Alex Frei (45, Borussia Dortmund) dankte allen, die sich so schnell und gut um ihn gekümmert hatten, und er sei froh, "dass ich jetzt wieder zu Hause bin und mich ausruhen kann".
Die vielen Nachrichten und Anrufe nach seinem Unfall hätten ihn sehr berührt. Wie lange der Schweizer, der bereits seit 2001 in den USA spielt und lebt, ausfallen wird, ist noch unklar.
Am kommenden Sonntag steht für die Sounders das Auswärtsspiel bei Sporting Kansas City auf dem Programm. Ob mit oder ohne Frei, wird sich im Laufe der Woche zeigen.