Yamal nach Geburtstagsfeier im Kreuzfeuer: Kleinwüchsiger Partygast meldet sich zu Wort
Barcelona - Die Party zum 18. Geburtstag von Lamine Yamal hat eine Welle der Empörung ausgelöst und dem jungen Barça-Star inzwischen sogar Ärger mit der spanischen Regierung und Justiz eingebrockt. Der Flügelstürmer soll Kleinwüchsige zu Unterhaltungszwecken gebucht haben, was in seinem Heimatland verboten ist. Nun meldete sich aber ein Betroffener, der die ganze Sache halb so wild findet.
Alles in Kürze
- Lamine Yamal feierte 18. Geburtstag mit umstrittener Party
- Kleinwüchsiger Gast meldet sich zu Wort und verteidigt Auftritt
- Spanischer Verband für Kleinwüchsige fordert rechtliche Konsequenzen
- Staatsanwaltschaft soll gegen Yamal ermitteln
- Yamals Image dürfte durch die Party gelitten haben

"Niemand hat uns respektlos behandelt, lasst uns in Ruhe arbeiten", sagte einer der angeblich vier kleinwüchsigen Künstler, die der Fußballer für eine Show engagiert haben soll, dem katalanischen Radiosender RAC1.
Die Bilder der bezahlten Gäste gingen anschließend um die Welt, kurz darauf schaltete sich die ADEE - ein spanischer Verband für Kleinwüchsige - ein, verurteilte die Aktion und forderte rechtliche Konsequenzen.
"Ich verstehe nicht, warum so viel Aufhebens gemacht wird. Wir sind normale Menschen, die tun, was sie wollen, und das auf völlig legale Weise", wird die Person von dem Sender zitiert.
Zugleich kritisierte die anonyme Quelle die ADEE, die kleinwüchsigen Kunstschaffenden seit Jahren schaden würde und den Berufsstand ohne das Angebot von Alternativen einfach verbieten wolle.
"Wir arbeiten als Entertainer. Warum können wir das nicht tun? Wegen unserer körperlichen Verfassung?", fragte sich der angebliche Yamal-Partygast.
Ermittelt die spanische Staatsanwaltschaft bald gegen Lamine Yamal?

ADEE-Präsidentin Carolina Puente widersprach in einem weiteren RAC1-Interview und erklärte, dass solche Auftritte die Würde von Menschen mit Behinderungen verletzten würde.
"Diese Praktiken verewigen sehr schädliche Stereotype und schüren die Diskriminierung unserer Gruppe. Sie drängen uns in die Rolle des Spotts, des Spektakels und der Unterhaltung", so die Vertreterin.
Laut Künstler-Quelle müsse man das aber jedem selbst überlassen: "Wir kennen unsere Grenzen und werden sie nie überschreiten. Wir sind keine Zirkusaffen."
Konsequenzen hat die ominöse Feier nun aber wohl trotzdem. Mittlerweile bat das spanische Ministerium für soziale Rechte in Madrid die Staatsanwaltschaft um eine Untersuchung.
Das Image des Shootingstars dürfte aufgrund der Sause ohnehin bereits ordentlich gelitten haben. Schon im Vorfeld meldete sich das spanische Model Claudia Calvo und behauptete in der TV-Show "TardeAR", dass sie eingeladen worden sei und abgelehnt habe, weil sie zwölf Frauen mitbringen sollte, die ausschließlich wegen ihrer Brustgröße und Haarfarbe ausgewählt worden seien.
Titelfoto: Emilio Morenatti/AP/dpa