Klubboss verharmlost Attacke auf eigenen Stürmer: "Passiert mir jeden Tag"

Rom (Italien) - Rückendeckung sieht anders aus! Am Freitagmorgen wurde Lazio-Stürmer Ciro Immobile (34) im Beisein seiner Familie angegriffen. Für den Vereinspräsidenten des italienischen Erstligisten war die Attacke aber offenbar bloß eine Lappalie.

Lazio-Präsident Claudio Lotito (66, vorn) wollte sich nicht so wirklich hinter seinen Star-Knipser Ciro immobile (34, nicht im Bild) stellen.
Lazio-Präsident Claudio Lotito (66, vorn) wollte sich nicht so wirklich hinter seinen Star-Knipser Ciro immobile (34, nicht im Bild) stellen.  © Alfredo Falcone/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Angesprochen auf den unschönen Vorfall verblüffte Klubboss Claudio Lotito (66) nämlich mit einer kuriosen Aussage, die keinesfalls nach Unterstützung für den Rekordtorschützen der "Biancocelesti" schrie.

"Das passiert mir jeden Tag", erklärte der 66-jährige Unternehmer völlig unbeeindruckt in einer kleinen Medienrunde auf dem Weg zu seinem Wagen.

"Ich lebe seit 20 Jahren mit Leibwächtern und ich erhalte jeden Tag viele Morddrohungen", wiegelte das italienische Senatsmitglied die Angelegenheit ab. "Und ich mache nicht so ein Drama daraus."

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Der frühere Angreifer von Borussia Dortmund war vor der Vorschule seines vierjährigen Sohnes "verbal und körperlich" attackiert worden, wie er selbst über ein Sprecherteam bestätigte. Seine Ehefrau und sein Kind seien zu diesem Zeitpunkt bei ihm gewesen.

Immobile führte den Zwischenfall auf eine "Anstachelung des Hasses" zurück, die im Zuge des Abschieds von Coach Maurizio Sarri (65) in den sozialen Netzwerken und von Journalisten gegen ihn betrieben worden sei.

Lazio Rom stellt sich hinter Ciro Immobile, nur Claudio Lotito nicht

Ciro Immobile (34, M.) schied mit Lazio Rom im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Bayern aus.
Ciro Immobile (34, M.) schied mit Lazio Rom im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Bayern aus.  © KIRILL KUDRYAVTSEV / AFP

Der 65-jährige Übungsleiter war am Mittwoch beim CL-Achtelfinalgegner des FC Bayern zurückgetreten. Lazio belegt derzeit nur den zehnten Tabellenplatz in der Serie A, zuletzt gab es drei Niederlagen am Stück.

In Italien wurde jedoch über eine Meuterei der Mannschaft spekuliert, Sarri selbst habe sich "verraten" gefühlt, wie Lotito zuvor preisgab. Ins Detail gehen wollte der Vereinschef dahingehend allerdings nicht.

"Ich habe nicht von Verrat gesprochen. Es ist an der Zeit, diesen Dingen ein Ende zu setzen. Jeder muss seine Pflicht tun, ich bin der Präsident, die Spieler sind die Spieler, und der Trainer ist der Trainer", so der Boss der Römer nun.

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Dann goss er aber doch wieder etwas Öl ins Feuer: "Ich habe nur gesagt, als ich konkret gefragt wurde, dass es aus heiterem Himmel kam, und Sarri mir gesagt hat, dass er das Gefühl hatte, verraten worden zu sein. Fragen Sie ihn danach."

Zumindest die offiziellen Kanäle der Römer stellten sich aber voll und ganz hinter den eigenen Knipser. "Die gesamte SS Lazio drückt ihrem Kapitän Ciro Immobile und seiner Familie ihre volle Solidarität angesichts der beunruhigenden und inakzeptablen Angriffe der letzten Tage aus", hieß es diesbezüglich in einem Statement.

"Jeder Akt von verbaler oder physischer Gewalt muss einhellig, entschieden und ohne Rechtfertigung verurteilt werden."

Titelfoto: Alfredo Falcone/LaPresse via ZUMA Press/dpa, Kirill KUDRYAVTSEV / AFP

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