Antalya (Türkei) - Es sollte ein Moment werden, der in freudiger Erinnerung bleibt, doch Shoya Nakajima (28) und seine Familie erlebten am Wochenende die wohl bittersten 20 Sekunden ihres Lebens.

Der japanische Fußball-Nationalspieler war Anfang September ablösefrei vom FC Porto zu Antalyaspor in der Türkei gewechselt, wo seit Juli auch der Ex-Bremer Ömer Toprak (33) unter Vertrag steht (derzeit verletzt). Nach einem achtminütigen Auftritt am 11. September im Auswärtsspiel bei Kayserispor, das mit 0:1 verloren ging, sollte nun ein glorreiches Heimdebüt folgen.

Dafür war extra ein großer Teil von Nakajimas Familie aus Japan angereist. Am Samstag warteten sie beim Spiel gegen Adana Demirspor gespannt auf der Tribüne. In der 59. Minute und beim Stand von 0:1 war es dann so weit, Trainer und Ex-BVB-Star Nuri Sahin (34) wechselte ihren Liebling für Houssam Ghacha (26) ein. Nakajimas Mama und ein weiterer Angehöriger zückten ihre Smartphones, um den ersten Heimeinsatz festzuhalten.

Doch was sie nach 20 Sekunden vor ihre Linse bekamen, konnten sie nicht fassen: Der Japaner flog nach einem brutalen Einsteigen vom Feld. Der offensive Mittelfeldspieler attackierte Gegenspieler Jonas Svensson (29), traf dabei aber nicht den Ball, sondern mit einer Grätsche lediglich das rechte Schienbein des Norwegers.

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Als der sich am Boden vor Schmerzen krümmte, entschuldigte sich Nakajima mehrfach, ihm tat das alles sichtlich leid. Schiedsrichter Ali Palabiyik (41) zückte sofort die Gelbe Karte, doch dann schaltete sich der VAR ein.

Der Unparteiische sah sich daraufhin die Szene noch einmal selbst am TV an und nach kurzer Zeit war klar: Nakajima fliegt mit glatt Rot vom Platz.

Verlegen musste der Japaner grinsen, während seine drei Familienangehörigen auf der Tribüne bestürzt reagierten. Als der Offensivmann schließlich in Richtung Kabine lief, vergrub seine Mama ihr Gesicht hinter einem Tuch, schüttelte immer wieder mit dem Kopf, dann kamen ihr die Tränen.

So hatte sie sich den Stadionbesuch bei ihrem Sohn ganz sicher nicht vorgestellt.

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Seiner Mannschaft erwies Nakajma damit einen Bärendienst, denn bereits zuvor war Soner Aydogdu (31) in der 8. Minute nach grobem Foulspiel vom Platz geflogen. Lange blieb Antalyaspor aber nicht in Unterzahl, in der 20. Minute musste auch Adanas Yaroslav Rakitskyi (33) aufgrund einer Notbremse zum Duschen.

Numerisch war dann bis zum Rot von Nakajima also alles wieder in der Reihe. Nach seinem Platzverweis legte Adana das 2:0 und das 3:0 nach, die vierte Pleite in Serie war damit perfekt.