Nach Homophobie-Skandal: Burgstaller und Co. wochenlang gesperrt

Wien - Das haben sie nicht anders verdient! Nach den homophoben Gesängen im Anschluss an das Wiener Stadtderby sind unter anderem der ehemalige St.-Pauli-Angreifer Guido Burgstaller (34) und Werder Bremens Sommer-Neuzugang Marco Grüll (25) für mehrere Spiele gesperrt werden.

Ex-St.-Pauli-Profi Guido Burgstaller (34, r.) und Bremen-Neuzugang Marco Grüll (25) sind nach ihren homophoben Gesängen für mehrere Spiele gesperrt worden.
Ex-St.-Pauli-Profi Guido Burgstaller (34, r.) und Bremen-Neuzugang Marco Grüll (25) sind nach ihren homophoben Gesängen für mehrere Spiele gesperrt worden.  © imago / GEPA pictures

Ihr Verein Rapid Wien hatte erstmals seit rund fünf Jahren Ende Februar das Derby gegen Erzrivale Austria Wien mit 3:0 für sich entscheiden können. Im Anschluss hatten sowohl einige Profis als auch Geschäftsführer Steffen Hofmann (43) und Co-Trainer Stefan Kulovits (40) homophobe Gesänge angestimmt.

Die Folge: Burgstaller und Grüll müssen laut Strafsenat der Österreichischen Fußball-Bundesliga die nächsten drei Partien von der Tribüne aus anschauen, drei weitere Spiele laufen auf Bewährung.

Ihre Mitspieler kommen dabei etwas glimpflicher davon. Thorsten Schick (33) wurde für zwei Begegnungen gesperrt, Maximilian Hofmann (30) und Niklas Hedl (22) für je eine. Auch bei ihnen wurden allerdings weitere Partien zur Bewährung ausgesetzt.

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Deutlich härter trafen die Strafen Hofmann und Kulovits. Gegen beide wurde ein mehrmonatiges Berufsverbot ausgesprochen. Zudem müssen alle Beteiligten an einem Workshop gegen Diskriminierung teilnehmen. Sollte es zu einem erneuten Vergehen kommen, werden den Grün-Weißen in der Meisterschaft drei Punkte abgezogen.

Rapid Wien will Protest gegen die Sperren einlegen

Grüll (l) und seine Mitspieler hatten sich unmittelbar nach dem Vorfall entschuldigt.
Grüll (l) und seine Mitspieler hatten sich unmittelbar nach dem Vorfall entschuldigt.  © Eva Manhart/APA/dpa

In dem Urteil hieß es weiter: "Die Österreichische Fußball-Bundesliga bekennt sich zum Kampf gegen Diskriminierung jeder Art. Die Inhalte der Videos stehen in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fußball insgesamt und die Österreichische Fußball-Bundesliga im Speziellen stehen."

Grüll, der im Sommer zu Werder Bremen wechselt, hatte sich unmittelbar nach dem Skandal bereits öffentlich entschuldigt. "Wir als Spieler haben eine gewisse Vorbildfunktion und dieser wurden wir in dieser Situation keinesfalls gerecht."

Gleiches galt auch für Burgstaller. "Wir können diese Fehler leider nicht ungeschehen machen."

Die Strafen sind für Rapid ein schwerer Rückschlag im Kampf um den Einzug in die Meisterschaftsrunde. Am letzten Spieltag der Vorrunde fehlen somit gleich fünf Spieler für die Partie bei Austria Klagenfurt. Derzeit belegt das Team noch Rang sechs, der reichen würde, doch Austria lauert mit nur zwei Zählern Rückstand dahinter.
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Der Verein hatte bereits angekündigt, Protest gegen die Sperren der Spieler einzulegen.

Titelfoto: imago / GEPA pictures

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