Prügel-Skandal in der Türkei: Klub-Präsident lebenslang gesperrt!

Ankara (Türkei) - Diese Aktion blieb zum Glück nicht folgenlos! Nach dem Erstliga-Spiel zwischen den türkischen Klubs Ankaragücü und Rizespor schlug Ankaragücü-Präsident Faruk Koca (59) Schiedsrichter Halil Umut Meler (37) mit der Faust ins Gesicht, nun bestrafte der türkische Fußballverband TFF den Funktionär hart.

Noch immer gewaltbereit steht Faruk Koca (59, M.) über Schiedsrichter Halil Umut Meler (37).
Noch immer gewaltbereit steht Faruk Koca (59, M.) über Schiedsrichter Halil Umut Meler (37).  © Abdurrahman Antakyali/Depo Photos/AP/dpa

Für seinen tätlichen Angriff auf den Unparteiischen, bei dem sich dieser unter anderem einen Jochbeinbruch zuzog, wird Koca mit einer lebenslangen Sperre belegt.

Zwar erhielt der 59-Jährige offiziell "nur" eine Sperre von fünf Jahren, doch wie der TFF am Donnerstagabend mitteilte, besagen die Regeln des Verbands, dass jede Sperre von mehr als drei Jahren automatisch zu einem dauerhaften Ausschluss führt.

Auch zahlreiche weitere Funktionäre erhielten für die Ereignisse am Montagabend Strafen, die von Verwarnungen bis hin zu Geldstrafen reichten. Die beiden Personen, die auf den am Boden liegenden Schiedsrichter eingetreten hatten, wurden ebenfalls zu einer lebenslangen Sperre verurteilt.

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Darüber hinaus wird auch MKE Ankaragücü für den Vorfall zur Rechenschaft gezogen: Der Verein erhielt eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 63.000 Euro und muss mehrere Geisterspiele absolvieren: Insgesamt fünf Heimspiele lang muss der Klub aus der türkischen Hauptstadt auf seine Fans verzichten.

Ex-Ankaragücü-Präsident Faruk Koca erhielt im Oktober 2022 einen Fairplay-Preis

Die Faust noch ausgestreckt: Ex-Ankaragücü-Präsident Faruk Koca (59, verdeckt) verlor völlig die Kontrolle und schlug Schiedsrichter Halil Umut Meler (37) zu Boden.
Die Faust noch ausgestreckt: Ex-Ankaragücü-Präsident Faruk Koca (59, verdeckt) verlor völlig die Kontrolle und schlug Schiedsrichter Halil Umut Meler (37) zu Boden.  © Abdurrahman Antakyali/Depo Photos/AP/dpa

Faruk Koca war nach dem späten Ausgleich von Rizespor auf Referee Meler losgegangen und hatte ihn mit einem Faustschlag ins Gesicht zu Boden gestreckt, wo dann weitere Personen auf in eingetreten hatten.

Koca, der seine Aktion zunächst noch verteidigt hatte, entschuldigte sich am Dienstag und trat von seinem Amt als Klub-Präsident zurück, abmildern konnte er seine Strafe jedoch nicht.

Welche strafrechtlichen Konsequenzen dem Türken drohen, ist bisher nicht bekannt, er wurde jedoch noch am Montagabend gemeinsam mit den beiden Tretern vorläufig in Gewahrsam genommen.

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Besonders skurril angesichts der Prügelattacke des 59-Jährigen: Im vergangenen Jahr war Koca vom TFF noch mit einem Fairplay-Preis ausgezeichnet worden.

Titelfoto: Bildmontage: Abdurrahman Antakyali/Depo Photos/AP/dpa (2)

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