Schiri feiert Meisterschaft nach Kartenflut: Jetzt ist er seine Pfeife los!

Spierdijk (Niederlande) - Nicht gerade unparteiisch! Mit drei Platzverweisen und einer langen Nachspielzeit verhalf Schiedsrichter Jan Smit (61) dem niederländischen Amateurverein St. George am vergangenen Wochenende zur Meisterschaft, die er anschließend ausgiebig mit dem Team feierte. Vom Verband gab es nun die Quittung in Form einer lebenslangen Sperre.

Der niederländische Referee Jan Smit (61) amüsierte sich nach Spielende mit dem frischgebackenen Meister.
Der niederländische Referee Jan Smit (61) amüsierte sich nach Spielende mit dem frischgebackenen Meister.  © Screenshot/X/dannykorporaal

Das entscheidende Spiel in der nordholländischen "Vierde Klasse" am Sonntag hatte es in sich. In der Schlussphase kassierten gleich drei Akteure des SV De Valken eine Rote Karte, zudem wurde auch ein Betreuer vom Rasen gestellt.

Trotzdem gingen die dezimierten Gäste noch in Führung, ehe der Keeper der Hausherren aus Spierdijk in der 15-minütigen Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich zum Punktgewinn und dem damit verbundenen Ligatitel erzielte.

Sollte der Verlauf der Partie einigen Akteuren fragwürdig vorgekommen sein, wurden sie anschließend auf kuriose Weise bekräftigt. Kurz darauf nahm der zuständige Referee nämlich an der Meisterfeier von St. George teil, streckte dabei die Trophäe in die Höhe und gab passenderweise noch das Lied "Guardian Angel" zum Besten.

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Die verdächtige Aktion des fröhlichen Schiris kursierte später als Video in den sozialen Netzwerken, woraufhin De Valken Beschwerde beim KNVB einreichte.

Inzwischen hat der niederländische Verband reagiert und Smit für immer von der Pfeife verbannt.

Video des singenden Schiedsrichters Jan Smit auf X

Schiedsrichter Jan Smit versteht die Aufregung nicht

Nach der Gesangseinlage mit dem Team von St. George darf Jan Smit (61) nicht mehr pfeifen.
Nach der Gesangseinlage mit dem Team von St. George darf Jan Smit (61) nicht mehr pfeifen.  © Screenshot/X/dannykorporaal

"Wir erwarten von einem Schiedsrichter eine neutrale Haltung und dass beide Mannschaften mit Respekt behandelt werden. Das ist selbstverständlich", erklärte ein Sprecher gegenüber NH Nieuws.

Darüber hinaus sei der 61-Jährige schon früher im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen in Ungnade gefallen: "Er wurde in der Vergangenheit bereits einmal bestraft, aber wir haben ihm eine zweite Chance gegeben. Das war der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat."

Smit selbst ist sich hingegen keiner Schuld bewusst: "Ich kann verstehen, dass der SV De Valken vom Verlauf des Spiels enttäuscht ist. Allerdings waren meiner Meinung nach die vier Roten Karten alle hundertprozentig gerechtfertigt", sagte er dem Blatt.

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Dass er im Falle des Titelgewinns mit den Kickern von St. George feiern würde, sei bereits im Vorfeld ausgemacht gewesen: "Ich sagte, wenn sie Meister werden, würde ich gerne ein Lied singen. Während des Refrains von 'Guardian Angel' wurde mir die Schale in die Hände gedrückt und ich hielt sie hoch."

"Ich finde es zu traurig, um es in Worte zu fassen, dass der KNVB mich aus diesem Grund entfernt. Es ist lächerlich", so der gesperrte Referee.

Titelfoto: Screenshot/X/dannykorporaal

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