Super-League-Godfather Pérez sieht's nicht ein! Real-Präsident: "Du kannst nicht einfach gehen"

Madrid - Florentino will's weiter exklusiv! Der Präsident von Real Madrid sowie einer der Hauptmotoren der inzwischen als gescheitert geltenden Super League, Florentino Pérez (74), meldet sich erneut zu Wort. Für ihn ist das Thema europäische Superliga noch lange nicht beendet, im Gegenteil. Es gehe erst los.

Real Madrids Präsident Florentino Pérez (74) will die Super League weiterhin.
Real Madrids Präsident Florentino Pérez (74) will die Super League weiterhin.  © Manu Fernandez/AP/dpa

"Das war's noch nicht", sagte einst der Bayern-Macher Uli Hoeneß (69) auf der Mitgliederversammlung seines Klubs, bevor er seine Haftstrafe antrat.

Und er hielt Wort, er kam wieder.

In ein ähnliches Horn bläst nun auch der Real-Präsident. Zwar geht es hier nicht um eine zu verbüßende Freiheitsstrafe aufgrund eines Steuerdeliktes, sondern viel mehr um die Geißelung der Fans.

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Das "zynische Projekt", wie es FIFA und UEFA kurz nach dem Bekanntwerden nannten, ist nach dem Austritt nahezu aller Teilnehmer-Klubs Geschichte. (Vorerst).

Auf die Frage, ob die Super League gescheitert sei, antwortete der 74-jährige Spanier nun dem Radiosender "SER" mit: "Da liegen sie komplett falsch!"

Unzweideutiger kann man die, wie er sie nannte, "Rettung des Fußballs" nicht verpacken. Zu allen Klubs, die den Superliga-Rückzieher gemacht haben sagte er zudem: "Es ist klar im Vertrag, dass du nicht gehen kannst".

Getreu dem Motto einmal hin, immer drin, scheint es fast so, dass er die zwölf Abtrünnigen festnageln möchte.

Selbst engster Verbündeter, Juve-Boss Andrea Agnelli, wendet sich ab

Juve-Boss Andrea Agnelli (45) ist, oder besser war, Stellvertreter des Vorstandes der Super League und somit von Florentino Pérez.
Juve-Boss Andrea Agnelli (45) ist, oder besser war, Stellvertreter des Vorstandes der Super League und somit von Florentino Pérez.  © Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

Dass er mit der Meinung alleine steht, dass die Umsetzung der Super League, zumindest in dieser Form, weiter Bestand haben könne, zeichnet sich hingegen ab.

Ein großer Verbündeter und ebenso als federführend gehandelter Andrea Agnelli (45), Boss des italienischen Serienmeisters Juventus Turin, sieht die Sache nämlich komplett anders.

Auf die Frage, ob er noch an die Exklusiv-Veranstaltung glaube, antwortete der Stellvertreter des Superliga-Bosses Pérez: "Um ehrlich und aufrichtig zu sein, nein."

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Pérez hält indes an seiner Vision fest. Für ihn sei die Champions League, so wie sie jetzt ist, erst "ab dem Viertelfinale interessant".

Pérez fühlt sich missverstanden, Real-Mitglieder bewusst außen vor gelassen

Die Champions League, wie wir sie kennen, sei laut Pérez erst ab dem Viertelfinale lukrativ und interessant.
Die Champions League, wie wir sie kennen, sei laut Pérez erst ab dem Viertelfinale lukrativ und interessant.  © Jon Super/AP/dpa

Man habe deshalb drei Jahre am Format gearbeitet. Mit einer solchen Reaktion habe er jedoch nicht gerechnet.

"Es war, als hätten wir jemanden getötet, als hätten wir den Fußball getötet. Aber wir versuchen, einen Weg zu erarbeiten, um den Fußball zu retten."

Hauptproblem für das Scheitern sei nach seiner Meinung eine Kommunikations-Lücke zu sein: "Sie haben uns aber auch keine Gelegenheit dazu gegeben, es zu erklären."

Im Übrigen hat er auch weite Teile der Real-Mitglieder mit seinem Vorstoß und Alleingang verärgert. Auf die Frage, wieso er diese nicht einweihte und um Meinung fragte, antwortete der 74-Jährige nüchtern: "Muss ich sie auch fragen, welche Spieler wir unter Vertrag nehmen?"

Aussagen, die für sich stehen.

Titelfoto: Manu Fernandez/AP/dpa

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