Bis zu 80 Teams! Neuer Anlauf für die Super League in den Startlöchern

Barcelona - Totgesagte leben länger! Die verbliebenden Organisatoren einer möglichen Super League haben ihre Grundsätze für den umstrittenen Wettbewerb vorgestellt. Gespielt werden soll in mehreren Klassen "mit 60 bis 80" Mannschaften.

Nach dem ersten Bekanntwerden der Super-League-Pläne im April 2021 kam es zu zahlreichen Fan-Protesten.
Nach dem ersten Bekanntwerden der Super-League-Pläne im April 2021 kam es zu zahlreichen Fan-Protesten.  © ADRIAN DENNIS / AFP

Gegenüber Welt hat Ex-RTL-Chef Bernd Reichart (48), der inzwischen der Sportmarketingagentur "A22" vorsteht, am Donnerstag die Details des geplanten Konzepts präsentiert.

Das Unternehmen vertritt die drei Spitzenklubs Real Madrid, FC Barcelona sowie Juventus Turin und treibt das Vorhaben in deren Namen weiterhin an.

Demnach soll die Super League kein geschlossener Wettbewerb mit dauerhaften Mitgliedern werden, die Qualifikation soll darüber hinaus über die nationalen Ligen - also auch die Bundesliga - erfolgen.

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Ob die Teilnahmeberechtigung wie bei der Champions League, Europa League und Conference League nur über die landeseigenen Ligen vergeben werden soll und ähnlich funktionieren würde, ließ Reichart offen.

Jeder Klub soll in mehreren Super-League-Spielklassen 14 Partien pro Saison garantiert bekommen. Weiterhin habe A22 mit "rund 50 europäischen Fußballvereinen und weiteren Interessenvertretern aus dem Fußball gesprochen". Die genaue Identität der Gesprächspartner gab der Firmenchef aber nicht preis.

Außerdem nicht beleuchtet wurden die genaue Teilnehmerzahl, wie viele Vereine aus welchen Ländern kommen sollen und wer das europäische Turnier letztendlich finanziert.

Super League wurde "in der realen Welt" bereits abgelehnt

Auch viele Anhänger des FC Liverpool wehrten sich damals gegen eine mögliche Super League.
Auch viele Anhänger des FC Liverpool wehrten sich damals gegen eine mögliche Super League.  © PAUL ELLIS / AFP

Dafür erklärte der A22-Boss, dass das generierte Geld "über die gesamte Pyramide" der Fußballlandschaft verteilt werden soll, um so auch die nationalen Meisterschaften wieder spannender zu machen.

Entsprechend strenge Regeln zur finanziellen Kontrolle wolle man "hart durchsetzen". Die derzeitige Zuständigkeit der UEFA in dieser Thematik betrachtet das Unternehmen demzufolge als Interessenskonflikt. Wie dieser im Rahmen einer Super League aufgelöst werden soll, blieb aber ebenso unbeantwortet.

Die Klubvereinigung ECA kritisierte den Entwurf in einem Statement mittlerweile als "alternative Realität".

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"In der realen Welt wurde diese aufgewärmte Idee jedoch bereits 2019 von allen Interessengruppen diskutiert und umfassend abgelehnt", hieß es in der Mitteilung weiter.

Mitte Dezember vergangenen Jahres musste das Unterfangen auch einen juristischen Rückschlag hinnehmen. Der Europäische Gerichtshof hatte die angedrohten Sanktionen der UEFA sowie FIFA als rechtskonform eingestuft. Den potenziellen Teilnehmern droht somit der Ausschluss aus anderen Wettbewerben.

Titelfoto: ADRIAN DENNIS / AFP

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