Doku enthüllt Super-League-Details: Prominenter Unterstützer wollte UEFA-Boss "killen"
Nyon (Schweiz) - Im Frühjahr 2021 platzte die Super-League-Bombe und ließ die Fußball-Welt beben. Nun bringt eine neue Dokumentation weitere Details ans Licht. Offenbar hatten die Pläne im Hintergrund einen prominenten Unterstützer.
Am 13. Januar startet beim Streamingdienst Apple+ die vierteilige Doku-Serie "Super League: The War for Football" (deutscher Titel: "Super League: Das Spiel abseits des Feldes").
Darin werden die Vorgänge hinter den Kulissen in Bezug auf die von Juventus Turin, Real Madrid und dem FC Barcelona ins Rollen gebrachte Elite-Liga beleuchtet, die bei Fans sowie zahlreichen Funktionären einen Sturm der Empörung auslöste.
Laut einem Bericht der Bild-Zeitung, die alle Folgen bereits vorab sichten konnte, endet die Doku mit einer pikanten Enthüllung.
Demnach soll nämlich kein Geringerer als der umstrittene FIFA-Präsident Gianni Infantino (52) das Projekt unterstützt und den Klubs seine Hilfe zugesichert haben, wenn diese im Gegenzug an seiner Klub-WM teilnehmen und diese finanziell fördern.
Darüber hinaus stecken angeblich Rachegedanken hinter dem Verhalten des 52-Jährigen. Infantino sei sauer auf UEFA-Boss Aleksander Čeferin (55), da der die Pläne für eine WM im Zwei-Jahres-Rhythmus blockiert.
Super-League-Klubs haben "dem Fußball ins Gesicht gespuckt"
Super-League-Gegner und LaLiga-Chef Javier Tebas (60) erklärte diesbezüglich: "Ich habe mit Klubs gesprochen, die mitmachten, mit einigen wirklichen starken Teams. Demnach haben die Klubs für ihre Unterstützung folgendes gefordert: Ihr unterstützt uns mit der Super League und wir spielen dafür in Eurer Klub-WM — und killen damit die Champions League! Und wir alle wussten, dass Infantino Čeferin killen wollte — politisch ausgedrückt."
Die UEFA, die mit der Champions League den wichtigsten internationalen Vereinswettbewerb ausrichtet, hatte nach Bekanntwerden der Super-League-Bestrebungen massiv Widerstand geleistet.
"Wie Vampire kamen sie mitten in der Nacht raus. Das war das erste Mal, dass ich wusste, welche Teams dabei sind. Natürlich war ich enttäuscht. Erbärmlich! Damit haben sie dem Fußball ins Gesicht gespuckt", so Čeferin in der Doku.
Von den ursprünglichen zwölf Gründungsmitgliedern sprangen neun nach wenigen Tagen aufgrund des enormen Drucks von Fans, Politik und UEFA wieder ab. Čeferin erklärte das Projekt kurz darauf für "tot".
Barca, Real und Juve blieben jedoch an Bord und arbeiten weiterhin an einer Einführung des Wettbewerbs. Die extra dafür eingerichtete Firma A22 Sports Management, an deren Spitze der frühere RTL-Deutschland-Chef Bernd Reichart (48) steht, geht inzwischen diplomatischer mit dem Vorhaben um.
Titelfoto: JAVIER SORIANO / AFP