Toni Kroos als Fürsprecher der Super League: "Große Vorteile"

Madrid - Wenn das mal kein prominenter Befürworter der Super League ist! Mit Toni Kroos (33) von Real Madrid hat sich ein bekannter Ex-Nationalspieler überzeugt von einer baldigen Gründung der neuen "Elite-Liga" im europäischen Vereinsfußball gezeigt. Dennoch beäugt er das Modell auch kritisch.

Einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer aller Zeiten: Toni Kroos (33) von Real Madrid hat in seiner Karriere (fast) alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.
Einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer aller Zeiten: Toni Kroos (33) von Real Madrid hat in seiner Karriere (fast) alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.  © Frank Augstein/dpa

Obwohl die Super League noch in den Sternen steht, schlägt sie seit ihrer möglichen Gründung ungeahnt hohe Wellen in Fußballfachkreisen.

In seinem mittlerweile fast legendären Podcast "Einfach mal Luppen" plaudert Fußballstar Toni Kroos von Real Madrid wieder einmal aus dem Nähkästchen. Als Gesprächspartner komplettieren sein Bruder Felix Kroos (31) und Kult-Kommentator Frank Buschmann (58) die illustre Runde.

Unter anderem Thema der jüngsten Folge: die umstrittene Super League! Zu dieser hat der 106-fache deutsche Ex-Nationalspieler eine klare - und offensichtlich auch zugeneigte Meinung:

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"Ich bin sehr gespannt beziehungsweise bin mir auch ziemlich sicher, dass viele Vereine, die sich umgedreht haben, auch deutlich offener werden für diese Geschichte. Weil, ich bin mir sicher, dass das wirklich auch große Vorteile hat", so der gebürtige Greifswalder über eine potenzielle Umsetzung einer Super League im europäischen Vereinsfußball.

Das zukunftsträchtige Modell Super League wurde bereits im April 2021 von internationalen Top-Klubs wie Real Madrid, FC Barcelona, FC Liverpool oder Juventus Turin auf den Plan gerufen.

Mit der Einführung einer Art "Elite-Liga" wollten die renommiertesten Vereine im europäischen Vereinsfußball ihre Kräfte messen. Als vehemente Gegner einer Super League postulierten sich unter anderem die deutschen Vorzeigevereine Bayern München und Borussia Dortmund. Aktuell steht das Projekt "Super League" in der Schwebe.

Toni Kroos: "Super League kann Begeisterung schaffen"

Filigrane Ballbehandlung und ein begnadeter Techniker: Toni Kroos (33) sorgt im Dress der "Königlichen" regelmäßig für galaktische Auftritte.
Filigrane Ballbehandlung und ein begnadeter Techniker: Toni Kroos (33) sorgt im Dress der "Königlichen" regelmäßig für galaktische Auftritte.  © Michal Dyjuk/dpa

Aus Sicht des Real-Stars könnten die Giganten-Duelle für mehr Begeisterung unter den Fans sorgen und auf diese Weise neue Reize im Fußball setzen.

Dennoch zeigt sich Kroos auch kritisch gegenüber der Art der zunächst vorgesehenen Umsetzung einer Super League.

"Ich glaube, dass die Idee nicht richtig gut war und vor allem auch sehr abrupt – das war ja über Nacht – kommuniziert war", sagte Kroos in Hinblick auf die holprige Startphase des Großprojekts mit etwas Abstand.

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Trotz aller verständlicher Skepsis gegenüber der Elite-Liga, ist sich Kroos sicher, dass diese irgendwann und in welcher Form auch immer eingeführt wird. Für den 33-Jährigen ist ein mittlerweile überarbeitetes Konzept sichtbar und ein neuer Anlauf der Liga nur eine Frage der Zeit.

In entspannter Runde spricht der ehemalige Bayern-Spieler auch das Thema Entfremdung im Profifußball an. Eine Super League könne seiner Auffassung nach dabei helfen, dieser negativen Entwicklung im Fußball entgegenzuwirken.

Kritiker halten dieser These entgegen, dass der Reiz im Fußball gerade aus den seltenen, aber dafür glorreichen Aufeinandertreffen von internationalen Top-Klubs besteht. Kroos jedoch sieht das überhaupt nicht so.

"Hast du beim 50. Mal keinen Bock mehr gehabt auf Federer gegen Nadal? Ich schon", antwortete Toni Kroos in seinem Podcast vielsagend auf die Reaktion seiner Kritiker angesprochen.

Titelfoto: Frank Augstein/dpa

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