VAR-Wirrwarr in der Premier League: Vergessene Linie sorgt für Titel-Dämpfer!

London - Kostet ein Schiri-Patzer dem FC Arsenal die Meisterschaft? Der Tabellenführer der Premier League musste sich am Samstag gegen den FC Brentford mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Dabei hätte der Ausgleich eigentlich nicht zählen dürfen.

Ivan Toney (26, 3.v.l.) erzielt ein Tor für Brentford, dem allerdings eine Abseitsstellung vorausging.
Ivan Toney (26, 3.v.l.) erzielt ein Tor für Brentford, dem allerdings eine Abseitsstellung vorausging.  © Frank Augstein/AP/dpa

Nachdem der eingewechselte Winterneuzugang Leandro Trossard (28) die "Gunners" vor heimischer Kulisse im Emirates in der 66. Minute in Führung gebracht hatte, erhielt der Stadtrivale aus dem Westen Londons acht Zeigerumdrehungen später einen Freistoß.

Die Kugel segelte in den Strafraum und landete über Umwege schließlich bei Christian Nörgaard (28), der das Leder in die Mitte köpfte, wo der freistehende Ivan Toney (26) mit seinem eigenen Haupt den Gleichstand herstellte.

In der Folge schaltete sich jedoch Videoassistent Lee Mason (51) ein, um den Treffer zu überprüfen. Dabei wurde gecheckt, ob Innenverteidiger Ethan Pinnock (29) im Moment der Hereingabe von Mathias Jensen (27) im Abseits stand und daraufhin aktiv ins Spielgeschehen eingriff.

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Der 51-jährige Referee urteilte, dass Letzteres nicht der Fall gewesen sei, woraufhin Hauptschiedsrichter Peter Bankes (41) auf den Punkt zeigte. Das Tor zählte, es blieb letztendlich beim Remis.

Was Mason jedoch entging: Nicht nur Pinnock bewegte sich in der strafbaren Zone, später befand sich auch Vorlagengeber Nörgaard hinter dem letzten Arsenal-Verteidiger.

Arsenal könnte die Tabellenführung verlieren, Mikel Arteta war sauer

Der VAR leistete sich an diesem Premier-League-Wochenende gleich zwei Patzer.
Der VAR leistete sich an diesem Premier-League-Wochenende gleich zwei Patzer.  © Tom Weller/dpa

Der englische Schiri-Experte Chris Foy (60) war sich anschließend sicher, dass ein menschlicher Fehler zum Bestand des Treffers führte, wie er gegenüber der Daily Mail beteuerte.

"Sie haben das nicht richtig überprüft. Sie haben einfach vergessen, die kalibrierten Linien zu ziehen. Wenn sie das getan hätten, hätte das Tor nicht gezählt", so der 60-Jährige.

Gunners-Coach Mikel Arteta (40) war von der Entscheidung nach Abpfiff verständlicherweise überhaupt nicht begeistert: "Ich habe mir das gerade angeschaut und es ist Abseits, oder? Haben sie schon eine Erklärung abgegeben? Es ist einfach nur frustrierend. Vermutlich erfahren wir dann nächste Woche, was schief lief", so der Ex-Profi.

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Mit einem Sieg hätte Spitzenreiter Arsenal den Vorsprung auf den Tabellenzweiten Manchester City auf acht Punkte ausbauen können.

Nun besteht sogar die Chance, dass das Team von Pep Guardiola (52) mit einem Sieg am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Aston Villa und einem weiteren Triumph im Nachholspiel und direkten Duell gegen die Nordlondoner am Mittwoch (20.30 Uhr) aufgrund der besseren Tordifferenz vorbeizieht.

Es war übrigens nicht der einzige VAR-Fauxpas an diesem Wochenende auf der Insel. Beim 1:1 zwischen Crystal Palace und Brighton & Hove Albion bekam Pervis Estupinan (25) eine Bude abgesprochen, weil der Videoassistent die kalibrierte Linie am falschen Spieler angesetzt hatte.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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