Zweite Runde im Prozess gegen Dani Alves? Anklage fordert noch längere Haftstrafe!

Barcelona (Spanien) - Erst vor wenigen Tagen wurde Ex-Fußballprofi Dani Alves (40) wegen Vergewaltigung zu einer Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Der Staatsanwaltschaft reicht das aber offenbar nicht aus. Sie will nun in Berufung einlegen.

Dani Alves (40, l.) wurde vor Gericht schuldig gesprochen, eine junge Frau vergewaltigt zu haben.
Dani Alves (40, l.) wurde vor Gericht schuldig gesprochen, eine junge Frau vergewaltigt zu haben.  © JORDI BORRAS / POOL / AFP

Das berichtet das spanische Nachrichtenportal Crónica Global. Demnach fordert die Anklage eine längere Gefängniszeit und die Aufhebung der mildernden Umstände, die das Gericht bei seinem Urteilsspruch angewandt hatte.

Der 126-fache brasilianische Nationalkicker war neben der viereinhalbjährigen Haftstrafe, die in etwa dem Mindestmaß entspricht, auch zu einer Entschädigungszahlung über 150.000 Euro verurteilt worden. Darüber hinaus muss er nach dem Verbüßen noch weitere fünf Jahre auf Bewährung verbringen.

Dem 40-Jährigen sei dabei zugute gekommen, dass er den Geldbetrag bereits im Vorfeld in die Gerichtskasse eingezahlt hatte und dieser unabhängig vom Schuldspruch an das Opfer gehen sollte.

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Allerdings argumentiert die Anklage laut dem Bericht, dass die zuständige Ermittlungsrichterin die Summe zunächst als Kaution für die zwischenzeitliche Freilassung des ehemaligen Barça-Stars festgesetzt hatte.

Seine Verteidigung habe erst später darauf bestanden, dass das Geld als Entschädigung an die junge Frau geht.

Dani Alves hat bei seinem Urteil von einer Gesetzesänderung profitiert

Die spanische Staatsanwaltschaft gibt sich mit dem Urteil für Dani Alves (40, l.) offenbar nicht zufrieden.
Die spanische Staatsanwaltschaft gibt sich mit dem Urteil für Dani Alves (40, l.) offenbar nicht zufrieden.  © JORDI BORRAS / POOL / AFP

Außerdem habe der frühere Rechtsverteidiger von einem Gesetz profitiert, das die Verbrechen des Missbrauchs und der sexuellen Aggression vereint hat. Für letzteres reduzierte sich die Mindeststrafe dadurch von sechs auf vier Jahre.

Inzwischen hat der Kongress das Minimum-Strafmaß für Vergewaltigung aber wieder auf sechs Jahre angehoben, die Tat des Brasilianers fiel jedoch genau in die Zwischenphase.

Die Staatsanwaltschaft bestehe darauf, dass Alves zumindest die nun rechtsgültige Zeit im Gefängnis verbringen muss. Vor Gericht forderte die Anklage derweil neun Jahre, die Höchststrafe liegt bei zwölf Jahren.

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Am 22. Februar wurde der dreifache Champions-League-Sieger für schuldig befunden, eine damals 23-jährige Frau im Dezember 2022 in einem Nachtclub in Barcelona gegen ihren Willen zum Sex gezwungen zu haben.

Titelfoto: JORDI BORRAS / POOL / AFP

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