Kreisliga-Chaos! Warum ein Trainer diese Kabine in Nacht-und-Nebel-Aktion abreißt

Bocholt - Damit hätte die Vereinsführung des 1. FC Bocholt wohl nicht gerechnet: Aus Wut über seinen Rausschmiss zum Ende der Saison hat Übungsleiter Niko Laukötter kurzerhand die Kabine abgerissen.

Aus Frust riss Ex-Trainer Niko Laukötter beinah die gesamte Kabine des 1. FC Bocholt II ab.
Aus Frust riss Ex-Trainer Niko Laukötter beinah die gesamte Kabine des 1. FC Bocholt II ab.  © Uli Engers

Mittendrin in der kuriosen Geschichte: Ex-Profi Christopher Schorch (35, u.a. Hertha BSC, 1. FC Köln und VfL Bochum). Als Sport-Geschäftsführer war der ehemalige Bundesligaspieler maßgeblich an der Entscheidung beteiligt, Laukötter nach über 15 Jahren im Verein vor die Tür zu setzen.

Dabei sah die sportliche Situation für den 1. FC Bocholt II in der Kreisliga A gar nicht schlecht aus: Die Mannschaft rangiert derzeit auf dem dritten Tabellenplatz und darf nach dem Abstieg in der vergangenen Saison auf die direkte Rückkehr in die Bezirksliga hoffen.

Nichtsdestotrotz wollen Schorch und Co. im Sommer neue Reize setzen und eine Veränderung auf der Trainerbank in Angriff nehmen. Und Laukötter? Der ist so sauer, dass er noch am Samstag (17. Februar) seinen direkten Rücktritt verkündet.

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Zwar ist das im Fußball-Business keine ungewöhnliche Situation, das was danach passierte, gab es so allerdings noch nicht in Deutschland...

Vereinsführung will jetzt Gespräche mit Spielern und Verantwortlichen führen

Ex-Fußballprofi Maurice Exslager (33, u.a. 1. FC Köln) geht für die Zweitvertretung des 1. FC Bocholt auf Torejagd.
Ex-Fußballprofi Maurice Exslager (33, u.a. 1. FC Köln) geht für die Zweitvertretung des 1. FC Bocholt auf Torejagd.  © Facebook/1. FC Bocholt

Zuerst weigerte sich die Bocholter Zweitvertretung, bei der unter anderem Ex-Köln-Profi Maurice Exslager (33) auf Torejagd geht, aus Solidarität Laukötter gegenüber, zum Spiel gegen den Abstiegskandidaten SV Brünen anzutreten.

Und dann kommt es noch schlimmer für die Vereinsführung des Regionalligisten aus Nordrhein-Westfalen: Der geschasste Trainer riss anscheinend in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in der Nacht von Sonntag (18. Februar) auf Montag (19. Februar) die gesamte, selbst eingebaute Kabine ab. Das berichtet das "Bocholter Borkener Volksblatt".

Demnach habe der Trainer die Kabine während der Corona-Pandemie aufwendig renoviert. So schreibt "Bild", dass die Kabine unter anderem mit einem Ermüdungsbecken, einer speziellen Infrarotlampe zur Ausheilung von Verletzungen, einer Musikanlage, einem Trikottisch und sogar einem Fernseher ausgestattet war. Die Renovierung soll Laukötter mit eigenen Mitteln sowie Geldern von Sponsoren finanziert und selbst ausgeführt haben.

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Via Facebook teilte die Vereinsführung des 1. FC Bocholt anschließend mit, dass jetzt Gespräche mit Spielern und Verantwortlichen geführt werden sollen. "Daraus resultierende Entscheidungen werden zeitnah verkündet", heißt es weiter.

Ob die Zweitvertretung am kommenden Wochenende zum Ligaspiel gegen den PSV Wesel antreten wird, ist damit noch offen.

Titelfoto: Uli Engers

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