Palmer-Show mit Trump: Chelsea demontiert PSG und gewinnt die Klub-WM

Von Klaus Bergmann

East Rutherford (New Jersey, USA) - Angeführt von Doppel-Torschütze Cole Palmer hat sich Außenseiter FC Chelsea vor den Augen von Donald Trump (79) zum Klub-Weltmeister gekrönt - und Paris Saint-Germain im Finale brutal entzaubert. Das 3:0 (3:0) des englischen Premier-League-Klubs war die überraschendste und zugleich beste Show im MetLife Stadium vor den Toren von New York.

Eiskalt verwertet: Chelsea-Star Cole Palmer (23) bejubelt seinen 1:0-Führungstreffer gegen Paris Saint-Germain.
Eiskalt verwertet: Chelsea-Star Cole Palmer (23) bejubelt seinen 1:0-Führungstreffer gegen Paris Saint-Germain.  © Sven Hoppe/dpa

Die unwiderstehliche Fußball-Darbietung gegen den chancenlosen Champions-League-Sieger konnten auch der britische Sänger Robbie Williams und die Musik-Stars der Halbzeit-Show nicht überbieten. Es war ein absoluter Traumtag für den Conference-League-Gewinner aus London.

Die 81.118 Zuschauer, darunter im Ehrengastbereich US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump an der Seite von FIFA-Präsident Gianni Infantino, kamen in den 90 Minuten aus dem Staunen gar nicht heraus. Was ging da ab auf dem Rasen der riesigen Football-Arena in der prallen Nachmittagssonne?

Der englische Nationalspieler Palmer erzielte mit dem linken Fuß quasi zweimal das identische Tor (22./30. Minute). Er überwand den machtlosen PSG-Torwart Gianluigi Donnarumma jeweils mit einem Flachschuss ins lange Eck.

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Neuzugang João Pedro (43.), der erst im Turnierverlauf zum Viertelfinale zu seinem neuen Team gestoßen war, erhöhte mit einem technisch feinen Lupfer über Donnarumma auf Vorarbeit von Palmer.

Chelseas stark haltender Torwart Robert Sanchez verhinderte mit Paraden gegen João Neves (45.+2) und Stürmerstar Ousmane Dembélé (52.) zweimal ein mögliches Comeback des Champions-League-Siegers.

PSG-Profi zieht Chelseas Cucurella an den Haaren

US-Präsident Donald Trump (79) machte auch das Finale der Klub-WM zu seiner ganz persönlichen Show. Der US-Präsident blieb einfach auf dem Podium, als Chelseas Kapitän Reece James (25) den Siegerpokal hochreckte.
US-Präsident Donald Trump (79) machte auch das Finale der Klub-WM zu seiner ganz persönlichen Show. Der US-Präsident blieb einfach auf dem Podium, als Chelseas Kapitän Reece James (25) den Siegerpokal hochreckte.  © David Klein/CSM via ZUMA Press Wire/dpa

In der Schlussphase sah PSG-Profi João Neves (86.) nach Videoüberprüfung die Rote Karte wegen einer Tätlichkeit. Er hatte Spaniens Europameister Marc Cucurella an den Haaren gezogen.

Es war auch ein Triumph von Chelsea-Trainer Enzo Maresca. Der Italiener hatte seine Mannschaft taktisch top eingestellt. Sie agierte aggressiv, hungrig und sehr effizient. Über die rechte Seite mit Palmer und Malo Gusto überrollten die Blues den Champions-League-Sieger, der zuvor große Siege gegen den FC Bayern (2:0) im Viertelfinale und Real Madrid (4:0) im Halbfinale gefeiert hatte.

40 Millionen US-Dollar kassierte Chelsea alleine für den Finalsieg an Preisgeld, PSG immerhin 30 Millionen. Für beide Klubs war die auf 32 Teilnehmer und 63 Spiele aufgeblähte WM auch finanziell sehr wertvoll.

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Die nächste Klub-WM findet 2029 statt, der Austragungsort ist noch offen. FIFA-Präsident Gianni Infantino feierte das XXL-Turnier mit 2,5 Millionen Stadionbesuchern natürlich mit einem Superlativ "als erfolgreichsten Vereinswettbewerb der Welt".

Chelsea-Trainer Maresca coacht Enrique aus

Das Finale war ein sehenswerter Schlussakt - dank Chelsea und allen voran Matchwinner Palmer. Der 23 Jahre alte Flügelstürmer spielte groß auf. Schon in der 8. Minute verpasste er mit seinem linken Zauberfuß das Pariser Tor aus 15 Metern nur haarscharf. Dann aber traf er zweimal im Strafraum mit viel Gefühl. Der Widerstand von PSG war erstaunlich gering bei allen Gegentoren.

Chelsea-Coach Maresca hatte Recht behalten. Vor dem Finale war er darauf angesprochen, dass sein Conference-League-Siegerteam wohl viel leiden müsse auf dem Platz gegen das ballsichere PSG-Ensemble. "Wer sagt das?", fragte er zurück: "Das werden wir sehen. Natürlich ist Paris eine Top-Mannschaft, die beste der Welt. Aber jedes Spiel ist anders."

Titelfoto: David Klein/CSM via ZUMA Press Wire/dpa

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