Tumulte nach Regionalliga-Partie: Fans gehen auf Chemie-Spieler los, ein Anhänger am Boden

Halle (Saale) - Nach dem Spiel in der Regionalliga Nordost zwischen dem Halleschen FC und Chemie Leipzig kam es zu starken Ausschreitungen. Mehrere Heimfans stürmten auf den Platz und liefen teilweise den Chemie-Spielern hinterher. Ein Mann ging zu Boden. Die Polizei konnte Schlimmeres verhindern.

Nach dem Spiel stürmten mehrere Heimfans den Platz und konfrontierten auch die gegnerischen Spieler.  © PICTURE POINT/ S. Sonntag

Schon vor dem Spiel kochte die Stimmung zwischen den Fanlagern hoch. Der Hallesche FC berichtete von "massiven Böller- und Raketenwürfen, die zum Teil auch in die Familienblöcke sowie in den Innenraum und andere Zuschauerbereiche flogen" aus dem Gästebereich.

Auch während des Spiels wurden im Auswärtsblock weiter Pyrotechnik und Bengalos gezündet.

Nachdem mit dem Endstand zum 0:0 besiegelt war, dass der HFC das erste Mal in dieser Saison Punkte abtreten muss, kochte die Stimmung über. Heimfans kletterten über die Tribünen und auf den Platz.

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Wie OstSportTV in einem Video berichtete, jagten sie den Chemie-Spielern nach. Die flüchteten in die Kabine. Vorher kam es aber zu einem Vorfall, dessen Ablauf noch nicht vollständig geklärt ist.

Ein Zuschauer lag plötzlich auf dem Platz und soll laut ersten Angaben von Leipziger Spielern zu Boden gebracht worden sein.

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Womöglich ging der Zuschauer durch Chemie-Spieler zu Boden

Bilder zeigen, wie der Zuschauer auf dem Boden liegt und um ihn herum mehrere Chemie-Spieler stehen.  © IMAGO / Lobeca

Videos auf Social Media zeigen, dass Julian Weigel (24) wohl einen der Fans wegschubste und dann selber angriffen wurde. Philipp Wendt (28) und Valon Aliji (20) sollen den Angreifer mit Tritten abgewehrt haben.

Der HFC äußerte sich in einer Pressemitteilung am Abend zu diesem Vorfall nicht. Chemie Leipzig stand für ein Statement ebenfalls noch nicht zur Verfügung.

Die Polizei schaffte es, die Störer zurückzuhalten und zu beruhigen. Sie bildeten unter anderem eine Kette in Höhe der Mittellinie, um die Lager zu trennen. Die Polizei hatte laut Angaben 480 Beamte im Einsatz.

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Laut dem Halleschen FC wurden ein Ordner, der mit einer Fahnenstange verletzt wurde, und eine Person wegen Verletzungen durch Pyrotechnik ins Krankenhaus gebracht. Zwei Personen sollen ein Knalltrauma haben. Außerdem kam es zu Sachbeschädigungen im Gästeblock.

Die Szenen nach dem Spiel werden noch analysiert

Die Polizei konnte Schlimmeres verhindern.  © picture point/Sven Sonntag

Mehrere Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Körperverletzungsdelikten, Sachbeschädigungen und einen tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte wurden verhängt.

Die Auswertung der Geschehnisse läuft. Der HFC und Trainer Robert Schröder verurteilten die gewaltvollen Ausschreitungen. "Provokationen – gleich von welcher Seite – dürfen niemals in körperliche Auseinandersetzungen oder Platzstürme münden. Derartige Szenen gehören nicht in Stadien", teilten sie mit.

Chemie-Coach Adrian Alipour wollte die Vorfälle nach dem Spiel am Freitagabend noch nicht kommentieren und verwies ebenfalls auf die notwendige Aufklärung.

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Tabelle Regionalliga Nordost

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Rot-Weiß Erfurt 8 20:11 21
2 1. FC Lokomotive Leipzig 7 11:2 19
3 Hallescher FC 8 14:6 19
4 VSG Altglienicke 8 14:6 18
5 FC Carl Zeiss Jena 7 14:3 16
6 SV Babelsberg 03 8 14:11 13
7 Chemnitzer FC 8 11:9 13
8 FSV Zwickau 8 9:10 12
9 FSV 63 Luckenwalde 8 11:14 12
10 1. FC Magdeburg II 8 13:13 10
11 ZFC Meuselwitz 8 8:10 9
12 BFC Preussen 8 10:13 9
13 Hertha BSC II 8 15:14 8
14 BFC Dynamo 8 12:16 8
15 Greifswalder FC 8 8:13 5
16 FC Eilenburg 8 8:15 5
17 BSG Chemie Leipzig 8 3:14 1
18 Hertha 03 Zehlendorf 8 4:19 1

Der Meister 2026 spielt am Ende der Saison in zwei Aufstiegsspielen gegen den Meister der Regionalliga Bayern. Der Sieger steigt in die 3. Liga auf. Es steigen maximal vier Mannschaften in Abhängigkeit der Absteiger aus der 3. Liga ab.

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