Bengalos, Karten, Rangeleien: Null-Punkte-Chemie gelingt die fette Überraschung

Halle (Saale) - Die Horror-Serie gestoppt hat Chemie Leipzig in der Regionalliga Nordost. Am Freitagabend erkämpfte sich das Schlusslicht ein 0:0 beim bis dato verlustpunktfreien Halleschen FC. Eine große Überraschung!

Der Support der BSG-Fans war sicht- und hörbar.  © Picture Point/S. Sonntag

Größer konnte der Graben zwischen dem HFC und der BSG nicht sein: 18 Punkte aus sechs Spielen gegen 0 Punkte aus sechs Spielen, eine HFC-Torausbeute von 14:3 gegen Chemies 3:13.

Das Team von Trainer Adrian Alipour konnte vor 12.166 Zuschauern im Leuna Chemie Stadion also völlig befreit aufspielen. Denn mit etwas Zählbarem hat sicher kein Außenstehender gerechnet.

Offensive Aktionen gab es beidseitig lange Zeit nicht. Die interessanteste Variante spielte sich nach einer halben Stunde ab: Bocar Baro wurde per scharfem Steckpass auf die Reise geschickt, doch Leipzigs Julian Weigel grätschte ihm die Kugel stark vom Fuß. Fatlum Elezis Abstauber wurde dann zur Ecke abgefälscht (31.).

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Einen langweiligen Tag hatte einer ganz besonders nicht erwischt: Schiedsrichter Benjamin Strebinger. Der Thüringer zückte im ersten Durchgang sechs Verwarnungen, alle innerhalb von nur 20 Minuten.

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Innerhalb von 20 Minuten zückte Schiedsrichter Benjamin Strebinger (l.) sechs Gelbe Karten.  © Picture Point/S. Sonntag
Bis dato beste Gelegenheit: Chemies Marc Enke (2.v.r.) fälscht Fatlum Elezis (#44) Schuss ab.  © Picture Point/S. Sonntag
Valon Aliji wurde vom Feld getragen.  © Picture Point/S. Sonntag

Regionalliga Nordost: Florian Horenburg verhindert siebte Pleite in Folge

Nicht nur einmal gab es Rangeleien.  © Picture Point/S. Sonntag

Die größte Chance folgte direkt nach dem Seitenwechsel. Eine Ecke des HFC, der ohne seinen verletzten Topscorer Julien Damelang antrat, flog an allen vorbei, wurde unzureichend geklärt. Niklas Landgraf zog von der Strafraumgrenze ab, ließ aber nur den Querbalken beben (47.).

Es blieb auch in der zweiten Halbzeit ein zähes und chancenarmes Spiel. Alarm machten vor allem die mehr als 12.000 Zuschauer. Insbesondere der von Rauch eingehüllte und durch Raketen zum Vorschein tretende Auswärtsblock wurde immer wieder aufgefordert, die gefährlichen Aktionen zu unterlassen.

Sorgen gibt es um Valon Aliji. Der 20-Jährige musste mit einer Trage vom Platz gebracht werden. Möglicherweise litt der Mittelfeldspieler an Kreislaufproblemen. Für ihn wurde es durch die Einwechslung von Julius Hoffmann angriffsfreudiger.

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Die siebte Pleite verhindern konnte letztlich Florian Horenburg. Der 2,04 Meter große Schlussmann wehrte einen Kopfball nach Ecke ab - mit seinem Nischel (88.).

Obwohl es für die Leutzscher das fünfte Spiel ohne eigenen Torerfolg war, ist der Punktgewinn beim verlustpunktfreien Spitzenreiter ein Ausrufezeichen. Ob er endlich zur Wende führt und es am Dienstag (19 Uhr) gegen Erfurt so weitergeht?

Tabelle Regionalliga Nordost

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Rot-Weiß Erfurt 8 20:11 21
2 1. FC Lokomotive Leipzig 7 11:2 19
3 Hallescher FC 8 14:6 19
4 VSG Altglienicke 8 14:6 18
5 FC Carl Zeiss Jena 7 14:3 16
6 SV Babelsberg 03 8 14:11 13
7 Chemnitzer FC 8 11:9 13
8 FSV Zwickau 8 9:10 12
9 FSV 63 Luckenwalde 8 11:14 12
10 1. FC Magdeburg II 8 13:13 10
11 ZFC Meuselwitz 8 8:10 9
12 BFC Preussen 8 10:13 9
13 Hertha BSC II 8 15:14 8
14 BFC Dynamo 8 12:16 8
15 Greifswalder FC 8 8:13 5
16 FC Eilenburg 8 8:15 5
17 BSG Chemie Leipzig 8 3:14 1
18 Hertha 03 Zehlendorf 8 4:19 1

Der Meister 2026 spielt am Ende der Saison in zwei Aufstiegsspielen gegen den Meister der Regionalliga Bayern. Der Sieger steigt in die 3. Liga auf. Es steigen maximal vier Mannschaften in Abhängigkeit der Absteiger aus der 3. Liga ab.

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