Ex-Regionalliga-Trainer bekennt: Ich bin spielsüchtig!
Aachen - Bemerkenswerte Worte von einem, der auf dem Weg nach oben war: Ex-Fußball-Trainer Helge Hohl (34) hat seine jahrelange Spielsucht öffentlich gemacht.

Auf seinem Instagram-Account schrieb der 34-Jährige am Wochenende:
"Heute möchte ich etwas sehr Persönliches mit euch teilen, auch wenn es mir sehr schwer fällt. Seit Jahren halte ich die Fassade aufrecht, was mir sehr viel Kraft gekostet hat. Das will ich nicht mehr."
Im Klartext: Hohl ist spielsüchtig, spricht von Online-Poker, Roulette und Sportwetten.
Die Beichte kommt aus dem Nichts, nachdem es zuletzt ruhig um ihn geworden war. Der frühere Regionalliga-Trainer nahm nach seiner Entlassung bei Alemannia Aachen keinen neuen Trainerjob an.
Bei den Kartoffelkäfern fungierte Hohl erst als Sportdirektor, zwischen Oktober 2022 bis August 2023 stand Hohl an der Seitenlinie - zunächst interimistisch, dann als Cheftrainer.
Nach verkorkstem Start in die Saison 2023/24 war beim damaligen Aufstiegsfavoriten schnell Schluss.
Helge Hohl sollte Alemannia Aachen zum Aufstieg führen, Heiner Backhaus übernahm

Während in Aachen Heiner Backhaus (43) übernahm und die Alemannia zum lang ersehnten Aufstieg in die 3. Liga führte, begann für Hohl die wohl schlimmste Phase seines Lebens.
Unumwunden gibt er zu: "Die letzten Jahre waren eine Herausforderung, ein Weg durch die Hölle."
Nach eigenen Angaben verspielte der Inhaber der Trainer-A-Lizenz nahezu alles: "Die Sucht hat mir alles genommen: meine Identität und meine Familie, meine Traumfrau."
Hohl, Vater von zwei Kindern, begab sich in stationäre Therapie, schloss diese nach eigenen Angaben auch ab. Jetzt die Beichte - der Ex-Trainer möchte seine "Erkrankung nicht länger verstecken und offen gegen sie kämpfen".
Auch wenn Hohl noch nicht ganz über den Berg ist - der Schritt in die Öffentlichkeit ist der nächste zurück zu einem normalen Leben.
Titelfoto: IMAGO / Funke Foto Services