Gesamter Fußball-Osten gegen den DFB! "Lassen uns nicht mehr wegschubsen"

Leipzig - Aufstand der Ostklubs! Nach jahrelangem Hinnehmens wollen die Vertreter der Regionalliga Nordost den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zum Handeln zwingen. Grund ist die Aufstiegsregelung in die 3. Liga, die wild wie unfair zugleich ist.

Ist jetzt zum Handeln aufgefordert worden: NOFV-Präsident Hermann Winkler (59).
Ist jetzt zum Handeln aufgefordert worden: NOFV-Präsident Hermann Winkler (59).  © Picture Point/Gabor Krieg

Seit der Saison 2012/13 - nach Aufstockung der Regionalligen von drei auf fünf - ist das Thema allgegenwärtig. Zunächst gab es Relegationsduelle der fünf Meister und dem Zweitplatzierten der mitgliederstärksten Südwest-Staffel. Drei Aufsteiger wurden so ermittelt.

Nach mehreren Änderungen gab es 2019 die letzte Reform. Beginnend mit der Saison 2020/21 wurden direkte Aufstiegsplätze für die Staffeln West und Südwest beschlossen. Im Rotationsmodus kommt aus den übrigen Staffeln Bayern, Nord und Nordost ein dritter Aufsteiger hinzu. Der vierte wird in zwei Relegationsspielen zwischen den jeweils leer ausgegangenen Staffel ausgespielt.

Sieht für alle Teams, die nicht im Westen oder Südwesten beheimatet sind, unfair aus. Ist es auch. Und deshalb soll sich jetzt etwas ändern.

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Mit Unterstützung der ostdeutschen Drittligisten wurde beim Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) jetzt ein Antrag eingereicht, der beim Verbandstag am 19. November zum Beschluss eines Außerordentlichen DFB-Bundestages führen soll.

"Wir sind diesbezüglich mit den Vereinen in engem Austausch. Wir werden den Antrag jetzt eingehend prüfen und uns zu gegebener Zeit inhaltlich dazu äußern", sagte NOFV-Präsident Hermann Winkler (59).

Aufstieg in die 3. Liga: "Das ist einfach nicht fair, da gehört eine andere Lösung her!"

Lok Leipzigs Präsident Thomas Löwe (55) will sich vom DFB "nicht mehr wegschubsen" lassen.
Lok Leipzigs Präsident Thomas Löwe (55) will sich vom DFB "nicht mehr wegschubsen" lassen.  © picture point/Sven Sonntag

Ab der Saison 2023/24 soll so eine neue Aufstiegsregel zur 3. Liga herbeigeführt werden, "durch die alle Regionalligameister unter Wahrung der Grundsätze der Chancengleichheit sowie des Fairplay gleichbehandelt werden", heißt es in dem Antrag.

Aktuell verstößt der DFB gegen sein eigenes Leitbild, findet der Präsident des 1. FC Lokomotive Leipzig, Thomas Löwe (55). "Der Fußball-Osten - das sind sechs Bundesländer - haben keinen direkten Aufsteiger in die 3. Liga. Das ist einfach nicht fair, da gehört eine andere Lösung her", sagte er am Samstag dem MDR. "Diese Diskussion wollen wir jetzt dauerhaft anstoßen und da lassen wir uns auch nicht mehr wegschubsen."

Sein Cottbuser Kollege Sebastian Lemke ergänzte: "Wenn man eine Lösung finden will, findet man eine Lösung."

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Von 2015 bis 2019 stellte der NOFV immer einen Aufsteiger (1. FC Magdeburg, FSV Zwickau, FC Carl Zeiss Jena, FC Energie Cottbus, Chemnitzer FC) aufgrund von Relegationsspielen oder der Rotationsregelung. Nur der FCM und der FSV konnten sich mindestens in der Drittklassigkeit halten.

2020 verpasste Lok Leipzig den Sprung in die Drittklassigkeit durch die mittlerweile abgeschaffte Auswärtstorregel gegen den SC Verl (3:3). Im vergangenen Sommer war der BFC Dynamo insgesamt mit 2:3 am VfB Oldenburg gescheitert. 2021 gab es den letzten Drittliga-Aufsteiger mit dem FC Viktoria 1889 Berlin, der aber direkt wieder abstieg.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Gabor Krieg, Picture Point/Sven Sonntag

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