Als Dritter in die Rückrunde: Erkämpft sich Heidenheim nochmal die Relegation?

Heidenheim - In der schwäbischen Fußball-Provinz ticken die Uhren noch anders! Dem sportlichen Erfolg des 1. FC Heidenheim tut dies keinen Abbruch, ganz im Gegenteil: Als Tabellendritter hat sich die Mannschaft von Trainer-Urgestein Frank Schmidt (49) mal wieder eine vielversprechende Ausgangsposition für die Rückrunde in der 2. Bundesliga erarbeitet. Dennoch halten alle Verantwortlichen den Ball schön flach.

FCH-Trainer-Legende Frank Schmidt (49) begleitet den Verein seit nunmehr 16 Jahren. Seine sportliche Motivation ist ungebrochen.
FCH-Trainer-Legende Frank Schmidt (49) begleitet den Verein seit nunmehr 16 Jahren. Seine sportliche Motivation ist ungebrochen.  © Stefan Puchner/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

33 Punkte nach 17 Spielen stehen dem 1. FC Heidenheim zu Buche. Das bedeutet Platz 3, Relegation zur Bundesliga.

Wie Coach Frank Schmidt dem Kicker berichtet, stellt diese komfortable Ausgangsposition noch lange keinen Grund dar, die Bodenhaftung zu verlieren: "Wir sind weit davon entfernt, ein Schwergewicht zu sein."

Der vereinstreue 49-jährige Fußballlehrer beteuert, dass man seine Hausaufgaben gemacht und eine sehr gelungene Vorbereitung absolviert habe.

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Schnelle Planungssicherheit für die kommende Saison müsse das primäre Ziel des Klubs sein, erklärt der FCH-Trainer in gewohnt nüchterner Art im Kicker-Interview.

Eine weitere Kostprobe von Schmidts Demut? Die Scouting-Abteilung des Klubs nennt Schmidt "klein, aber fein".

Frank Schmidt beim 1. FC Heidenheim: Klare Handschrift und großes Selbstvertrauen

Eine verschworene Einheit auf dem Platz: Fans uns Spieler feiern ein gewonnenes Heimspiel in der Heidenheimer Voith-Arena.
Eine verschworene Einheit auf dem Platz: Fans uns Spieler feiern ein gewonnenes Heimspiel in der Heidenheimer Voith-Arena.  © Daniel Löb/dpa

Wer nun glaubt, dass sich der FC Heidenheim von Natur aus mit kleineren Brötchen zufrieden gibt, täuscht gewaltig. "Wir limitieren uns in keinster Weise, sagt der Coach.

Schmidt zeigt sich selbstbewusst und merkt an, dass jeder Gegner zu schlagen und die Liga extrem eng sei.

Den Anhängern des Klubs gibt er das Versprechen ab, dass man alles tun werde, um den erspielten Platz zu verteidigen.

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Dennoch tritt der gebürtige Heidenheimer ein wenig auf die Euphoriebremse und möchte nicht den Aufstieg als erklärtes Ziel ausrufen.

Warum sich Schmidt in so großer Bescheidenheit übt, wird auch deutlich: "Sechs oder sieben Mannschaften stehen aufgrund ihrer Möglichkeiten am Ende eigentlich vor uns."

Zudem steht vor einem Aufstieg möglicherweise auch eine Relegation und an die hat Heidenheim keine guten Erinnerungen. Denn im Juli 2020 platzte der Traum Bundesliga nach einem torlosen Remis bei Werder Bremen und einem 2:2 im Rückspiel nur aufgrund der Auswärtstor-Regel. Bitter!

Auch davon hat sich Heidenheim aber nicht entmutigen lassen, die Handschrift des Trainers ist deutlich erkennbar. Seine sportliche Entwicklung und Stabilität haben die Heidenheimer auch Frank Schmidt zu verdanken. Wie groß die Brötchen auf der Schwäbischen Alb am Ende tatsächlich ausfallen, wissen wir spätestens Ende Mai.

Titelfoto: Stefan Puchner/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

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