Fan stürzt bei Heidenheim-Sieg von Zaun: Bundesligist äußert sich zu Gesundheitszustand

Von Kristina Puck, Jonas Reihl

Heidenheim - Der erste Saisonsieg des 1. FC Heidenheim in der Bundesliga am Samstag wurde von einem schweren Unfall auf der Tribüne überschattet. Zum Gesundheitszustand des Fans gibt es derweil noch keine neuen Infos.

Frank Schmidt (51, Trainer FC Heidenheim) und Sandro Wagner (37, Trainer FC Augsburg) wollten sich aus Respekt vor dem verunglückten Fan nach Schlusspfiff nicht weiter zur Partie äußern.
Frank Schmidt (51, Trainer FC Heidenheim) und Sandro Wagner (37, Trainer FC Augsburg) wollten sich aus Respekt vor dem verunglückten Fan nach Schlusspfiff nicht weiter zur Partie äußern.  © Harry Langer/dpa

Der Stand am Sonntagmorgen sei der, der bereits am Samstag kommuniziert wurde, teilte ein Sprecher des FCH mit.

Kurz vor Ende des 2:1 (0:0) der Heidenheimer gegen den FC Augsburg war ein Zuschauer im Fan-Bereich der Gastgeber vom Zaun in den Innenraum gestürzt.

Er sei wohl "mit dem Kopf aufgeschlagen" und "länger bewusstlos" gewesen, sagte FCH-Trainer Frank Schmidt (51). Der Fan kämpfe um sein Leben.

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Der Sanitäter-Einsatz war mit Fahnen hinter dem Augsburger Tor abgeschirmt worden. Im Stadion konnte der Zuschauer nach Club-Angaben stabilisiert werden, per Hubschrauber wurde er später ins Krankenhaus gebracht.

Der Fan wurde unter den bangen Blicken der Zuschauer medizinisch versorgt.
Der Fan wurde unter den bangen Blicken der Zuschauer medizinisch versorgt.  © Harry Langer/dpa

Heidenheim-Trainer Frank Schmidt würde Sieg gegen Gesundheit des Fans eintauschen

Mitten im Stadion landete ein Hubschrauber, der den Fan in eine Klinik brachte.
Mitten im Stadion landete ein Hubschrauber, der den Fan in eine Klinik brachte.  © Harry Langer/dpa

"Wenn ein Hubschrauber im Stadion landet, kann man sich vorstellen, dass es nicht nur eine Lappalie ist, dann ist es etwas Schlimmes", sagte Schmidt. "Jetzt drücken wir die Daumen, dass der junge Mann wieder auf die Beine kommt."

Die Pressekonferenz beendeten die Clubs in gemeinsamer Abstimmung nach Stellungnahmen zum Unglück ohne die gewohnte Spiel-Analyse und ohne Nachfragen.

Der erste Saisonsieg der zuvor punktlosen Heidenheimer rückte komplett in den Hintergrund.

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"Jetzt geht es um die Gesundheit eines Menschen. Ich würde es gern eintauschen, aber das geht leider nicht", erklärte Schmidt. "Es ist Fußball. Es ist wichtig, aber nicht das Wichtigste. Das sage ich schon mein ganzes Leben lang. Ich kann nur hoffen, drücke alle Daumen."

Dass ein paar Fans nach dem Spielende erbost aufs Spielfeld gelaufen waren, erklärte der Coach mit den besonderen Umständen. "Wenn die Fans sehen, dass einer von ihnen bewusstlos um sein Leben kämpft, dann gehen die Emotionen hoch", so Schmidt.

Was genau dahintergesteckt habe, wisse er aber nicht. "Da musste ich mich ein Stück weit schützend vor die Augsburger stellen. Sie haben wahrscheinlich gar nicht gewusst, um was es da geht."

Titelfoto: Bildmontage: Harry Langer/dpa (2)

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