Nürnberg - Die Euphorie ist zurückgekehrt zum 1. FC Köln - und das hat in erster Linie mit Trainer-Routinier Friedhelm Funkel zu tun! Der 71-Jährige hat offenbar die richtigen Worte gefunden und seine Mannschaft zu einem wichtigen 2:1-Sieg beim 1. FC Nürnberg geführt. Matchwinner war Florian Kainz mit einem Doppelpack (67., 90.).
Zurückgenommener Elfmeter, Aluminium-Kracher und ganz viel Pech - schon nach 20 Minuten hätte die ambitionierte Geißbock-Elf eigentlich deutlich führen müssen. Allein die eigenen Nerven und Schiedsrichter Robert Hartmann wollten nicht so recht mitspielen.
Dennoch zeigten sich die Domstädter nach der Demission von Geschäftsführer Christian Keller und Trainer Gerhard Struber am vergangenen Wochenende insgesamt formverbessert und zielstrebig.
Dabei hatte Funkel eigentlich nur ganz wenig Zeit, um sein neues Team auf die Mission "Bundesliga-Rückkehr" einzustimmen. Lediglich vier Trainingseinheiten absolvierte der Krefelder mit der Mannschaft, fand hier allerdings offenbar die richtigen Worte.
Denn die auf drei Positionen veränderten Kölner legten gleich zu Beginn der Partie los wie die Feuerwehr: Schon in der 2. Minute kam Topscorer Tim Lemperle nach einem Zweikampf im Nürnberger Strafraum zu Fall - Referee Hartmann zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt.
Die Freude der Geißböcke währte allerdings nur kurz. Nach VAR-Prüfung nahm Hartmann seine Entscheidung zurück - eine durchaus fragwürdige Entscheidung mitten im Aufstiegskampf.
Nürnberg schockt FC früh in Halbzeit Zwei, Kainz gleicht aus
Der nächste Schock für den FC folgte direkt mit Anpfiff der zweiten Halbzeit. Nach feiner Flanke von Tim Janisch musste Janis Antiste nur noch den Fuß hinhalten und zum 1:0 für die Hausherren einschieben (46.).
Aus dem Konzept brachte das den Effzeh aber nicht! Wütend rannte die Funkel-Elf immer wieder an, erspielte sich zahlreiche Chancen.
Einzig das Tor wollte nicht fallen - bis zum großen Auftritt von Ex-Kapitän Florian Kainz. Nach Ballgewinn von Luca Waldschmidt erzielte der Österreicher zunächst den 1:1-Ausgleich, ehe er in der Nachspielzeit einen bösen Patzer von FCN-Keeper Michal Kukucka nutzte und zur 2:1-Führung für seine Farben einschob.
Durch den Sieg hat sich der FC die Tabellenführung zumindest vorübergehend zurückgeholt und steht nun mit einem Bein in der Bundesliga. Am letzten Spieltag muss die Funkel-Elf im heimischen RheinEnergieSTADION gegen den 1. FC Kaiserslautern antreten.
Statistik zum Spiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem 1. FC Köln
2. Bundesliga, 33. Spieltag
1. FC Nürnberg - 1. FC Köln 1:2 (0:0)
1. FC Nürnberg: Kukucka - Drexler, Knoche (94. Porstner), Gruber - Janisch (85. Valentini), Jander, Yilmaz (76. Villadsen), Justvan, Lubach (94. Chiumento) - Antiste, Emreli (46. Kusanovic)
1. FC Köln: Schwäbe - Gazibegovic (62. Maina), Hübers, Heintz (74. Schmied), Pacarada - Martel, Huseinbasic, Thielmann, Waldschmidt (95. Uth), Kainz - Lemperle
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Zuschauer: 50.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Antiste (46.), 1:1 Kainz (67.), 1:2 Kainz (90.)
Gelbe Karten: Gruber (42.), Drexler (62.), Lubach (66.), Valentini (93.) / Huseinbasic (87.)
Tabelle 2. Bundesliga
POS | VEREIN | Sp. | +/- | Pkt. | ||
---|---|---|---|---|---|---|
1 |
|
1. FC Köln | 33 | 49:38 | 58 | |
2 |
|
Hamburger SV | 32 | 70:40 | 56 | |
3 |
|
SV 07 Elversberg | 32 | 59:36 | 52 | |
4 |
|
SC Paderborn 07 | 32 | 54:42 | 52 | |
5 |
|
1. FC Magdeburg | 32 | 59:48 | 50 | |
6 |
|
Fortuna Düsseldorf | 32 | 53:48 | 50 | |
7 |
|
1. FC Kaiserslautern | 32 | 54:50 | 50 | |
8 |
|
Hannover 96 | 32 | 39:34 | 49 | |
9 |
|
Karlsruher SC | 32 | 52:53 | 48 | |
10 |
|
1. FC Nürnberg | 33 | 56:56 | 45 | |
11 |
|
Hertha BSC | 33 | 48:50 | 43 | |
12 |
|
SV Darmstadt 98 | 32 | 52:52 | 39 | |
13 |
|
FC Schalke 04 | 32 | 51:58 | 38 | |
14 |
|
SC Preußen Münster | 33 | 38:41 | 35 | |
15 |
|
SpVgg Greuther Fürth | 32 | 41:56 | 35 | |
16 |
|
Eintracht Braunschweig | 32 | 37:57 | 35 | |
17 |
|
SSV Ulm 1846 | 32 | 33:40 | 29 | |
18 |
|
SSV Jahn Regensburg | 32 | 20:66 | 24 |
Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Zweitliga-Meister und steigt in die 1. Bundesliga auf. Letzteres gilt auch für Rang 2. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Rang der Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in Deutschlands höchster Fußball-Spielklasse.