Geißbockheim-Zoff: Köln-Bosse schießen gegen Stadtpolitik - Fan-Protest zeigt Wirkung

Köln - Der seit Jahren tobende Streit um den Ausbau des Geißbockheims zwischen dem 1. FC Köln und der Stadtpolitik geht in die nächste Runde - und eskaliert immer weiter.

Hunderte Fans hatten sich am Donnerstagnachmittag vor dem Kölner Rathaus versammelt, um gegen einen Antrag der Ratsgruppe "Gut & Klima Freunde" zu demonstrieren.
Hunderte Fans hatten sich am Donnerstagnachmittag vor dem Kölner Rathaus versammelt, um gegen einen Antrag der Ratsgruppe "Gut & Klima Freunde" zu demonstrieren.  © Federico Gambarini/dpa

Am Donnerstagnachmittag haben sich Hunderte Fans der Geißböcke vor dem Kölner Rathaus versammelt, um für eine Erweiterung der Klubzentrale zu demonstrieren. Zuvor hatte der Klub seine Anhänger dazu aufgerufen - offenbar mit Erfolg, wie sich am Abend zeigte.

"Der Antrag wurde am Donnerstagabend unter anderem mit Stimmen der CDU-, SPD- sowie FDP-Fraktion und gegen die Stimmen der Grünen sowie der Ratsgruppe Klima Freunde & GUT abgelehnt", teilte der Bundesligist mit.

Stein des Anstoßes in der neuerlichen Debatte war ein Antrag, den die Ratsgruppe "Gut & Klima Freunde" am Mittwochabend kurzfristig in die Agenda für die Stadtratssitzung am Donnerstag eingebracht hatte.

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Im Kern geht es dabei darum, die für den dringend erforderlichen Ausbau des Trainingsgeländes notwendigen Gleueler Wiesen vor der Bebauung zu schützen.

Dafür sollte das Gelände laut Antrag für die nächsten 30 Jahre an die Natur- und Umweltschutzorganisation BUND verpachtet werden.

FC-Geschäftsführer Philipp Türoff (49) hat den Antrag der Ratsfraktion scharf kritisiert.
FC-Geschäftsführer Philipp Türoff (49) hat den Antrag der Ratsfraktion scharf kritisiert.  © Rolf Vennenbernd/dpa

FC-Köln-Geschäftsführer Philipp Türoff spricht von "taktischem Foulspiel" der Stadtpolitik

Das Geißbockheim in Köln-Sülz ist seit über 70 Jahren die Heimat des 1. FC Köln.
Das Geißbockheim in Köln-Sülz ist seit über 70 Jahren die Heimat des 1. FC Köln.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Das Problem für den Bundesligisten: Eigentlich war man sich nach vielen Jahren des Zwists sicher, endlich Fortschritte erzielt und sich mit der Stadtpolitik auf eine Kompromisslösung geeinigt zu haben.

Der Bundesligist fühlt sich daher ungerecht behandelt. "Ich bin tief erschüttert, dass Verantwortliche aus der Politik mit uns vordergründig über Lösungen reden und zeitgleich offenbar nicht gewillt sind, solch kurzfristig konstruierten Hindernissen entschlossen entgegenzutreten", erklärt etwa FC-Geschäftsführer Philipp Türoff (49).

Für den 49-Jährigen fühle es sich daher wie ein "taktisches Foulspiel an, auf welch perfide Art und Weise versucht wird, der rechtlichen Überprüfung durch das Oberverwaltungsgericht Münster, die wir bis Ende des Jahres erwarten, vorzugreifen."

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Was er damit meint: Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts am 24. April 2024 ist der Bebauungsplan, auf dessen Grundlage der Effzeh ein weiteres Gebäude und zusätzliche Spielfelder in unmittelbarer Nähe des Geißbockheims errichten möchte, weiter wirksam.

Durch den Versuch, die Fläche nun über Jahrzehnte an den BUND zu verpachten und damit eine Bebauung zu verhindern, würden die Parteien Tatsachen schaffen wollen, bevor das Gerichtsurteil zu den Gleueler Wiesen überhaupt vorliegt, moniert Türoff abschließend.

Erstmeldung: 3. Juli, 17.29 Uhr; aktualisiert: 3. Juli, 18.52 Uhr

Titelfoto: Bildmontage: Federico Gambarini/dpa, Rolf Vennenbernd/dpa

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