Hitziges Rheinderby als Brustlöser! Effzeh feiert gegen Gladbach endlich den ersten Saisonsieg

Köln - "Endlich" werden sich die Anhänger des 1. FC Köln nach dem letzten Erklingen der Pfeife gedacht haben. Ausgerechnet im Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach fuhren die Geißböcke im achten Anlauf den ersten Dreier ein. Der schlussendlich hochverdiente 3:1-Triumph mutierte im turbulenten zweiten Durchgang allerdings noch zu einem harten Stück Arbeit.

Effzeh-Kapitän Florian Kainz avancierte mit seinen beiden Elfmetern zum Mann des Tages.
Effzeh-Kapitän Florian Kainz avancierte mit seinen beiden Elfmetern zum Mann des Tages.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Schon vor Spielbeginn sorgten die Zuschauer im ausverkauften RheinEnergie-Stadion für Gesprächsstoff. Erst wurde die Schweigeminute für die Opfer der verheerenden Geschehnisse im Nahen Osten von Zwischenrufen gestört, was FC-Trainer Steffen Baumgart nur mit dem Kopf schütteln ließ.

Anschließend verzögerte sich dann auch noch der Anpfiff aufgrund gezündeter Pyrotechnik und heftiger Rauchschwaden um ein paar Minuten.

Trotz der Nebengeräusche ging es aber gut los für den Effzeh. Nach sieben Zeigerumdrehungen wehrte Manu Koné einen Waldschmidt-Schuss mit seinem abgespreizten Arm ab, Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied zunächst auf Freistoß.

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Richtigerweise korrigierte ihn der VAR aber, denn das Vergehen ereignete sich auf der Linie, die regeltechnisch zum Strafraum gehört. Florian Kainz verwandelte den fälligen Handelfmeter sicher zur frühen 1:0-Führung für die Hausherren (9. Minute).

Selbst zu diesem Zeitpunkt hätte man schon von einem verdienten Tor sprechen können, in der Folge unterstrichen die Gastgeber diese These dann auf jeden Fall.

Köln legte ein hohes Tempo vor, feuerte aus allen Rohren und dominierte den Lokalrivalen in der Anfangsphase nach Belieben. Wie diese Mannschaft noch keinen Sieg und erst einen Punkt holen konnte, wusste am Sonntagnachmittag nur der Fußballgott.

Die Effzeh-Fans tränkten ihre Heimstätte in roten Rauch und verzögerten damit den Spielbeginn.
Die Effzeh-Fans tränkten ihre Heimstätte in roten Rauch und verzögerten damit den Spielbeginn.  © Rolf Vennenbernd/dpa
Kapitän Florian Kainz behielt die Nerven und brachte die Kölner vom Punkt aus in Front.
Kapitän Florian Kainz behielt die Nerven und brachte die Kölner vom Punkt aus in Front.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Platzverweis für Manu Koné, Florian Kainz verwandelt auch den zweiten Elfer

Gladbach-Kicker Manu Koné verschuldete den ersten Elfer für Köln und flog in der zweiten Hälfte vom Platz.
Gladbach-Kicker Manu Koné verschuldete den ersten Elfer für Köln und flog in der zweiten Hälfte vom Platz.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Einen Vorwurf musste sich die Baumgart-Elf allerdings gefallen lassen, denn die große Überlegenheit wurde bis zur Pause lediglich in einen Treffer umgemünzt. So blieb die Tür für Gladbach trotz erschreckender Harmlosigkeit stets offen.

Das änderte sich zunächst auch nach dem Seitenwechsel nicht. Zwar trumpften die Geißböcke weiterhin mit guten Kombinationen auf, im letzten Drittel mangelte es aber an Effizienz, weshalb die Fohlen allmählich besser ins Match fanden.

Und so kam es, wie es in dieser Saison schon häufig kam. Im Gegensatz zu den Hausherren benötigten die Mannen von Coach Gerardo Seoane für ihr Endprodukt deutlich weniger Aufwand. Nach einer Honorat-Ecke von links war Innenverteidiger Nico Elvedi mit dem Kopf zur Stelle und netzte zum 1:1-Ausgleich ein (63.).

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Anschließend machte sich die Borussia das Leben jedoch selbst schwer, denn infolge eines heftigen Fouls an Ljubicic und der Videoüberprüfung sah Koné die Rote Karte (72.). Der Unglücksrabe des Tages hatte mit seinem Handspiel schon den Strafstoß verursacht.

Es sollte sogar noch dicker für die Gäste kommen. Momente später traf BMG-Keeper Moritz Nicolas Effzeh-Angreifer Waldschmidt beim Herauslaufen mit der Faust am Kopf, wieder zeigte Aytekin auf den Punkt.

Im ersten Anlauf scheiterte Kainz noch an der Latte, allerdings stand Nicolas nicht auf der Linie, weshalb der Köln-Kapitän nochmals ran durfte - und die entscheidende Phase des Duells mit dem 2:1 krönte (76.).

Den Schlusspunkt setzte Waldschmidt, dem in der 91. Minute auch noch der dritte Streich gelang. Nun war der Deckel drauf und der erste Saisonsieg für den 1. FC Köln endlich im Sack, die rot-weiße Party konnte beginnen.

Da fiel eine Last ab! Nach dem Treffer zum 3:1 jubelten die Kölner ausgelassen.
Da fiel eine Last ab! Nach dem Treffer zum 3:1 jubelten die Kölner ausgelassen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Statistik zum Rheinderby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach

1. FC Köln - Bor. Mönchengladbach 3:1 (1:0)

1. FC Köln: Schwäbe - Carstensen, Hübers (79. Kilian), Chabot, Paqarada - Martel, Ljubicic - Maina (73. Alidou), L. Waldschmidt, Kainz (89. Huseinbasic) - Selke (88. Tigges)

Bor. Mönchengladbach: Nicolas - N. Elvedi, M. Friedrich, Wöber - Weigl - Honorat (79. Hack), Koné, Netz (46. Scally) - Neuhaus (46. Reitz) - Cvancara (79. Siebatcheu), Pléa (79. Ngoumou)

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Zuschauer: 50.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Kainz (9./Handelfmeter), 1:1 N. Elvedi (63.), 2:1 Kainz (76./Foulelfmeter), 3:1 L. Waldschmidt (90.)

Gelbe Karten: - / Nicolas (1), Scally (2)

Rote Karten: - / Koné (72./grobes Foulspiel)

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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