Kölner Rheinderby-Triumph: Baumgart lobt irre Pyro-Show

Köln – Der Druck auf Steffen Baumgart (51) und seine Mannschaft, den 1. FC Köln, war im hitzigen Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach enorm. Umso emotionaler zeigte sich der Cheftrainer nach dem verdienten 3:1-Triumph.

Köln-Trainer Steffen Baumgart (51) hat sich an der Seitenlinie trotz einer Erkältung nicht zurückgehalten.
Köln-Trainer Steffen Baumgart (51) hat sich an der Seitenlinie trotz einer Erkältung nicht zurückgehalten.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Baumgart war komplett erschöpft - und das nicht nur wegen einer ordentlichen Erkältung. "Man mag es mir nicht ansehen, aber ich bin bescheiden drauf. Und zwar gesundheitlich", erklärte der angeschlagene 51-Jährige nach der Partie gegen den Kölner Erzrivalen.

"Aber ich kann ihnen sagen, dass einiges von mir abgefallen ist. Ich bin niemand, der mit seinen Gefühlen hinterm Berg hält. Und ich bin froh, dass ich nach langem mal nicht der Baum bin, sondern auch mal der Hund."

Der FC-Coach hatte nach zuvor einem Punkt aus sieben Spielen die Stimmung im Klub und in der Mannschaft hochgehalten, doch der Druck auf ihn muss riesig gewesen sein. Entsprechend wirkte Baumgart, der sich auf der Pressekonferenz hin und wieder die Nase putzen musste, zuvor aber wie gewohnt im Polo-Shirt an der Seitenlinie gestanden hatte, wie von einer riesigen Last befreit.

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Auch das rote Feuerwerk, das die FC-Fans vor dem Spiel abgebrannt hatten, konnte er nach dem Sprung vom letzten Rang auf den Relegationsplatz mit einem Schmunzeln kommentieren. Obwohl es nicht nur für eine sechsminütige Verspätung des Anstoßes gesorgt hat, sondern dem FC auch eine ordentliche Geldstrafe einbringen wird.

Video auf X zeigt Pyro-Choreo von Köln-Fans gegen Borussia Mönchengladbach

Im Block der Kölner Ultras wurde vor dem Anpfiff zum Rheinderby haufenweise Pyrotechnik abgefackelt.
Im Block der Kölner Ultras wurde vor dem Anpfiff zum Rheinderby haufenweise Pyrotechnik abgefackelt.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Steffen Baumgart rechnet mit saftiger Geldstrafe: "Da ist ein Stürmer durch die Luft geflogen"

Der Sieg gegen Gladbach könnte für den Effzeh zum Befreiungsschlag werden.
Der Sieg gegen Gladbach könnte für den Effzeh zum Befreiungsschlag werden.  © Rolf Vennenbernd/dpa

"Da ist zwar wieder ein Stürmer durch die Luft geflogen", sagte Baumgart mit Blick auf die Effzeh-Finanzen: "Aber ich denke, es sah gut aus."

"Es war ein bisschen Druck auf dem Kessel, eine besondere Situation. Es ist wichtig, dass wir diesen Derby-Sieg gelandet haben. Es sind aber auch nur drei Punkte", sagte Thomas Kessler (37), der Kölner Leiter der Lizenzspieler-Abteilung: "Wir waren vor dem Spiel nicht abgestiegen, und nun sind wir nicht gerettet."

So sah es auch der Trainer. "Ich bin schon sehr erleichtert, aber trotzdem ist es erst ein Anfang", betonte Baumgart: "Wir hinken der Situation immer noch hinterher."

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Torschütze Luca Waldschmidt (27) fügte hinzu: "Das tut gut für alle hier im Stadion und für uns, dass wir uns endlich mal für den Aufwand belohnen. Es war wichtig, dass wir nach dem Rückschlag (1:1) nicht zusammenbrechen, sondern einfach da weitermachen und das Spiel dann wieder auf unsere Seite ziehen."

Titelfoto: Montage: Rolf Vennenbernd/dpa

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