Talenteflucht beim 1. FC Köln: Trainer Gerhard Struber legt den Finger in die Wunde

Köln - Justin Diehl (20), Yann Aurel Bisseck (24) und natürlich Flo Wirtz (21) - die Liste von ehemaligen Talenten des 1. FC Köln, die den Verein in den letzten Jahren für vergleichsweise wenig Geld verließen, ist lang. Trainer Gerhard Struber (47) will das ändern.

FC-Köln-Trainer Gerhard Struber (47) findet es nicht gut, dass mit Tim Lemperle (22) das nächste Kölner Talent vor einem ablösefreien Abgang im Sommer steht.
FC-Köln-Trainer Gerhard Struber (47) findet es nicht gut, dass mit Tim Lemperle (22) das nächste Kölner Talent vor einem ablösefreien Abgang im Sommer steht.  © Federico Gambarini/dpa

Denn mit Goalgetter Tim Lemperle (22), der in der laufenden Spielzeit in 15 Spielen auf zwölf Scorerpunkte kommt (acht Tore, vier Vorlagen), steht wohl schon der nächste ablösefreie Abgang eines hoffnungsvollen FC-Youngsters bevor!

Das hat dessen Berater Dusan Jevtic (32) erst kürzlich verraten. Demnach werde sein Klient seinen auslaufenden Vertrag am Geißbockheim nicht verlängern und spätestens im Sommer eine neue Herausforderung suchen.

Eine Entwicklung, die Struber gar nicht gefällt - auch, wenn ihm durchaus bewusst ist, dass ein Verein in der Größenordnung der Kölner immer wieder talentierte Spieler verlieren wird. Immerhin geht das auch den Branchengrößen aus Leverkusen und Dortmund nicht anders.

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"Da hilft keine Jammerei. Wir müssen eher schauen, wie wir die Pipeline füllen können. Wichtig ist es, immer wieder Jungs aufzubauen, die wir reinwerfen können, und auf dem Transfermarkt gute Entscheidungen zu treffen", betont der 47-Jährige gegenüber dem "Express".

FC-Köln-Trainer Gerhard Struber betont: "Es ist wichtig, dass der FC nicht nur ein Trampolin ist!"

Mit zwölf Torbeteiligungen in 15 Spielen ist Tim Lemperle (22) aktuell der Topscorer der Kölner.
Mit zwölf Torbeteiligungen in 15 Spielen ist Tim Lemperle (22) aktuell der Topscorer der Kölner.  © Bernd Thissen/dpa

Will der Verein auf lange Sicht endlich erfolgreich sein, sei es stattdessen eminent wichtig, dass "der FC nicht nur ein Trampolin ist", so Struber.

Vielmehr solle der Klub sich endlich zu einem Verein entwickeln, "zu dem sich Spieler bekennen, gemeinsam richtig erfolgreich zu sein. Das ist wichtig in der Kommunikation, wenn man neue Spieler dazuholt. Das hat auch etwas mit Vereinskultur zu tun", meint der Übungsleiter.

Ein großer Pluspunkt für die Rheinländer sei dabei auch der Mut, junge Spieler aufs Feld zu lassen.

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Andere Klubs aus dem deutschen Profifußball hätten diese Bereitschaft nicht immer und würden die Youngster eher auf der Bank versauern lassen, so Struber.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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