Bringt ein alter Bekannter die schlechteste Offensive der 2. Liga in Schwung?

Nürnberg - Ein vertrautes Gesicht ist wieder in Deutschland! Flügelflitzer Danny Blum (32) wirkt derzeit als Trainingsgast beim 1. FC Nürnberg mit.

Danny Blum (32, r.) war hierzulande zuletzt für den VfL Bochum am Ball.
Danny Blum (32, r.) war hierzulande zuletzt für den VfL Bochum am Ball.  © INA FASSBENDER / AFP

Schon seit einiger Zeit steht eine Rückkehr des schnellen Offensiv-Allrounders zum "Glubb" im Raum, nun darf sich der gebürtige Frankenthaler voraussichtlich bis Sonntag im Team von FCN-Coach Markus Weinzierl (48) beweisen.

"Es gibt zwei Gründe, warum Danny bei uns trainieren wird. Zum einen möchte er sich fit halten, zum anderen haben wir so die Möglichkeit, ihn eine Woche lang genau zu beobachten", erklärte Sportvorstand Dieter Hecking (58) im Statement des Zweitligisten.

Und fügte an: "Ob wir ihn am Ende auch verpflichten werden oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab."

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Blum war bereits von 2014 bis 2016 am Valznerweiher aktiv und sammelte in 46 Partien ganze 18 Scorerpunkte (acht Treffer, zehn Vorlagen). Nach Stationen bei Eintracht Frankfurt, UD Las Palmas in Spanien und dem VfL Bochum ging der Linksfuß im Sommer 2022 zum zypriotischen Erstligisten APOEL Nikosia.

Dort überzeugte er zwar eigentlich mit vier Toren und drei Assists in 18 Pflichtspielen, allerdings zog es ihn aus familiären Gründen nach nur einem halben Jahr schon wieder in die Heimat, wie das Sportportal kerkida.net berichtete.

Am Samstag wurde sein Vertrag beim Conference-League-Teilnehmer daher einvernehmlich aufgelöst.

Der 1. FC Nürnberg bestätigte das vorläufige Mitwirken von Danny Blum auf Twitter

Danny Blum konvertierte während seiner Zeit in Nürnberg zum Islam

Erhält Danny Blum (32) an alter Wirkungsstätte bald einen neuen Vertrag?
Erhält Danny Blum (32) an alter Wirkungsstätte bald einen neuen Vertrag?  © Daniel Karmann/dpa

Das erneute Engagement erscheint zunächst passend, immerhin reifte der Wandervogel, der die Jugendabteilungen des SV Waldhof Mannheim, FC Schalke 04 sowie des 1. FC Kaiserslautern durchlief, im Frankenland als Mensch und Profi.

Nach einem komplizierten Knorpelschaden, der ihn etwa ein sechs Monate außer Gefecht gesetzt hatte, war er während seiner Zeit in Nürnberg 2015 zum Islam konvertiert.

"Ich habe eine Moschee besucht und mir ist sofort das Herz aufgegangen", erklärte Blum damals gegenüber der Bild-Zeitung.

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Der religiöse Umschwung sollte sein Leben verändern, welches zuvor noch zu unbeständig war: "Ich war aufbrausend, sprunghaft und wusste nicht, wo ich hingehöre. Ein Leben in Saus und Braus. Jedes Wochenende Alarm machen! Keine Verantwortung für irgendwas", so der Angreifer.

Beim Club wird er auch auf seinen jüngeren Bruder Shawn (20) treffen, der im vergangenen Sommer aus dem Nachwuchs der Lauterer zum FCN gewechselt war, bislang aber nur für die U23 zum Einsatz kam.

Danny Blum hat beim 1. FC Nürnberg große Konkurrenz

Eigentlich hat der "Glubb" mit Benjamin Goller (24, r.) schon eine Verstärkung für die Flügel geholt.
Eigentlich hat der "Glubb" mit Benjamin Goller (24, r.) schon eine Verstärkung für die Flügel geholt.  © Marius Becker/dpa

Ob der pfeilschnelle Stürmer seine Unterschrift tatsächlich bald unter einen frischen Kontrakt setzen darf, ist dennoch fraglich.

Auf der einen Seite kann die schlechteste Offensive der 2. Bundesliga (nur 16 Treffer) bestimmt jede Unterstützung gebrauchen, allerdings hat der Tabellenelfte im Winter bereits die Ärmel hochgekrempelt und mit Benjamin Goller (24) von Werder Bremen einen weiteren Außenbahnspieler verpflichtet.

Zudem hinterließen die beiden Talente Jermain Nischalke (19) und Can Uzun (17) im Trainingslager in Belek einen guten Eindruck.

Darüber hinaus wirkt die Angriffsreihe mit Talent Jens Castrop (19), Mats Möller Daehli (27) und den vielseitig einsetzbaren Stürmern Kwadwo Duah (25) sowie Lukas Schleimer (23) derzeit fast schon etwas überladen.

Blum könnte mit seiner großen Erfahrung aber trotzdem Gold wert sein und die mehr als durchwachsene Saison des Bundesliga-Gründungsmitglieds in die richtigen Bahnen lenken. Das Risiko bei einem ablösefreien Transfer würde sich jedenfalls in Grenzen halten.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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