"Ohne Kruse habt ihr keine Chance": Union Berlin schießt ohne Max keine Tore mehr

Berlin - "Ohne Kruse habt ihr keine Chance" hallte es am Samstag in der 32. Minute von den Rängen der SchücoArena. Die Bielefelder Fans verhöhnten den 1. FC Union Berlin und streuten Salz in eine nicht heilen wollende Wunde.

Paul Jaeckel ist der Frust nach Union Berlins 0:1-Pleite in Bielefeld deutlich anzusehen.
Paul Jaeckel ist der Frust nach Union Berlins 0:1-Pleite in Bielefeld deutlich anzusehen.  © Friso Gentsch/dpa

Zu diesem Zeitpunkt stand es freilich noch 0:0 doch am Ende gewann Arminia Bielefeld sein Heimspiel noch mit 1:0 und fügte den Eisernen die dritte Bundesliga-Pleite in Folge zu.

Und wie das Endergebnis zeigt, blieb die offensive Null erneut stehen. Damit gelang es den Berlinern auch in Spiel drei nach dem Wechsel von Max Kruse (33) zum VfL Wolfsburg nicht, einen eigenen Treffer zu erzielen.

Doch kann das tatsächlich alles nur an einem einzigen Spieler hängen? Ja kann es in der Tat, wenn man sich den Werdegang des SV Werder Bremen nach Kruses Abgang zu Fenerbahce Istanbul anschaut.

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In der ersten Saison, ohne ihren einstigen Kapitän, sprangen die Hanseaten dem Abstieg gerade so noch in der Relegation von der Schippe. In der darauffolgenden Spielzeit ging es dann aber doch direkt runter in die Zweite Liga.

Bei Union war der 33-Jährige auch der Denker und Lenker im Mittelfeld. Er bestimmte das Tempo im Offensivspiel der Fischer-Truppe und setzte besonders in der laufenden Saison immer wieder seinen Sturmpartner Taiwo Awoniyi (24) gekonnt in Szene.

Kein Max Kruse und fehlende Effizienz: Union Berlin leidet unter Torflaute

Max Kruse (33) hat am Samstag gegen Hoffenheim seine dritte Torbeteiligung im dritten Spiel für den VfL Wolfsburg beigesteuert.
Max Kruse (33) hat am Samstag gegen Hoffenheim seine dritte Torbeteiligung im dritten Spiel für den VfL Wolfsburg beigesteuert.  © Swen Pförtner/dpa

Und natürlich sorgte das Offensivgenie auch selbst immer wieder für Torgefahr vor dem gegnerischen Kasten. In 38 Bundesliga-Partien schoss er 16 Tore für die Köpenicker und legte 10 Treffer auf.

Unvergessen wird wohl sein Last-Minute-Siegtreffer gegen RB Leipzig bleiben, mit dem er am letzten Spieltag der vergangenen Saison das Tor nach Europa für die Eisernen aufstieß.

Mittlerweile geht der exzentrische Stürmer für seinen Ex-Klub in der VW-Stadt auf Torjagd und konnte mit den Wölfen die ersten beiden Partien nach seinem Wintertransfer siegreich gestalten.

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Am Samstag hatten die Niedersachsen gegen die TSG 1899 Hoffenheim nach Führung aber noch mit 1:2 das Nachsehen. Dennoch feierte Kruse dabei seine dritte Torbeteiligung im dritten Spiel für den VfL.

Nichtsdestotrotz war der FCU auch ohne Kruse schon erfolgreich. In der zurückliegenden Saison fiel der Spielmacher bekanntlich zwölf Partien mit einem Muskelbündelriss aus.

Während dieser Zeit zeichnete die Unioner eine eiskalte Effizienz aus, die ihnen aktuell abgeht. "Um Tore zu erzielen, braucht es eine gewisse Überzeugung und Leichtigkeit. Die haben wir im Moment nicht. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu viel darüber sprechen", mahnte Urs Fischer (55) nach dem Spiel in Bielefeld.

Es sei schon in den Köpfen seiner Spieler, ergänzte der Schweizer Coach. Rani Khedira (28), Sven Michel (31) und Awoniyi hatten beste Chancen, den 1. FC Union in Führung zu schießen oder den Ausgleich zu erzielen. So bleibt also nur die Hoffnung, dass der Torfluch am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen den formstarken 1. FSV Mainz 05 endlich wieder gebrochen wird.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa, Friso Gentsch/dpa (Bildmontage)

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