Union Berlin feiert geilen Saison-Auftakt: "Einfach ein Traum"

Berlin - Das Wort "Geil" ist im Anschluss an den 2:1-Sieg von Union Berlin gegen den VfB Stuttgart beim Auftakt in die neue Bundesliga-Saison mehrfach gefallen.

Ilyas Ansah (20, l.) ist nach dem Spiel für seine starke Leistung nicht nur von Kapitän Christopher Trimmel (38, r.) und Leopold Querfeld (21) gefeiert worden.  © Soeren Stache/dpa

So fasste nämlich Ilyas Ansah (20) den gelungenen Auftritt bei seiner Liga-Premiere im Interview mehr oder weniger zusammen, und das zu Recht.

Schließlich netzte der 20-Jährige bei seinem Debüt gleich doppelt und schoss die Eisernen zum Heimsieg gegen die favorisierten Schwaben. "Einfach ein Traum", beschrieb der deutsche U20-Nationalspieler seine Gefühlslage.

Kein Wunder, denn der Stürmer erzielte auch zwei traumhafte Tore. Erst knallte er den Ball nach 18 Zeigerumdrehungen aus rund 25 Metern über den linken Innenpfosten in die Maschen, bevor er sich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte die Kugel im Mittelfeld schnappte, auf den rechten Flügel zu Andrej Ilic (25) legte, um dessen Flanke dann selbst per Volley zu versenken.

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Für seine Leistung wurde er nach dem Abpfiff ausgiebig von "Papa" Steffen Baumgart (53) geknuddelt. Der ehemalige Stürmer freute sich natürlich besonders für den jungen Knipser. "Ich soll Spaß haben und Gas geben", soll er ihm laut Ansah vor dem Spiel mit auf den Weg gegeben haben - das hat geklappt.

Ein möglicher Höhenflug wurde aber gleich von oberster Stelle im Keim erstickt: "Jetzt erwarten wir erstmal, dass er auf dem Teppich bleibt, das bleibt er aber, weil er ein ganz beschiedener Junge ist", betonte der 53-Jährige.

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Ilyas Ansah freut sich beim Kurznachrichtendienst X über seinen gelungenen Einstand

Steffen Baumgart lobt Mannschaft: "Von der ersten bis zur letzten Minute den Arsch aufgerissen"

Vor dieser Mannschaftsleistung konnte Steffen Baumgart (53) nur den Hut, oder vielmehr das Basecap, ziehen.  © Soeren Stache/dpa

Natürlich sei das "ein idealer Start für 'nen jungen Spieler", aber jetzt wisse auch der Gegner, "dass er es kann", so Baumgart. Heißt im Klartext: Die Konkurrenz wird ein noch wachsameres Auge auf den Angreifer haben.

Der Union-Coach hatte im Vorfeld der Begegnung auf "ein sehr, sehr schönes Spiel" gehofft und wurde nicht enttäuscht. Schließlich traf auch Tiago Tomas (23) äußerst sehenswert per Hacke zum VfB-Anschlusstreffer.

Mit ein bisschen Glück und einem erneut überragenden Frederik Rönnow (33) zwischen den Pfosten konnten die Köpenicker die drei Punkte letztendlich ins Ziel retten - auch weil Nick Woltemade (23) beim vermeintlichen Ausgleich kurz vor Schluss knapp im Abseits stand.

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"Alle Statistiken sprechen gegen uns, bis auf die Wichtigste", fasste der Trainer der Berliner die Partie bei der anschließenden Pressekonferenz süffisant zusammen. Er sei besonders zufrieden gewesen, "wie die Jungs gearbeitet haben", denn die hätten "sich von der ersten bis zur letzten Minute den Arsch aufgerissen". Natürlich seien auch das nötige Quäntchen Glück und der schier unbezwingbare Däne im Kasten entscheidend gewesen.

So konnte die Mannschaft Präsident Dirk Zingler, der am Samstag 61 Jahre alt wurde, am Ende ein tolles Geburtstagsgeschenk machen. Und noch etwas gab es zu feiern: Es war der 50. Bundesliga-Heimsieg von Union Berlin.

Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Bayern München 1 6:0 3
2 Eintracht Frankfurt 1 4:1 3
3 FC Augsburg 1 3:1 3
3 VfL Wolfsburg 1 3:1 3
5 1. FC Union Berlin 1 2:1 3
5 TSG 1899 Hoffenheim 1 2:1 3
7 1. FC Köln 1 1:0 3
8 Borussia Dortmund 1 3:3 1
8 FC St. Pauli 1 3:3 1
10 Borussia Mönchengladbach 1 0:0 1
10 Hamburger SV 1 0:0 1
12 Bayer 04 Leverkusen 1 1:2 0
12 VfB Stuttgart 1 1:2 0
14 1. FSV Mainz 05 1 0:1 0
15 1. FC Heidenheim 1 1:3 0
15 SC Freiburg 1 1:3 0
17 SV Werder Bremen 1 1:4 0
18 RB Leipzig 1 0:6 0

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

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