Union Berlin hat vor Abstiegs-Kracher in Mainz gleich drei Baustellen

Berlin - "Da waren sie wieder meine drei Probleme", erklärte Otto Waalkes (75) fortwährend im nach ihm benannten Komödien-Klassiker von 1985. Etwas Ähnliches könnten zurzeit wohl auch die Verantwortlichen von Union Berlin behaupten.

Die neue Sturm-Hoffnung Chris Bedia (27) hat bislang im Dress von Union Berlin enttäuscht.
Die neue Sturm-Hoffnung Chris Bedia (27) hat bislang im Dress von Union Berlin enttäuscht.  © RONNY HARTMANN / AFP

Ausgerechnet vor dem so wichtigen Abstiegs-Kracher am Mittwochabend (18.30 Uhr/DAZN) bei Mainz 05 drückt der Schuh gleich an drei Stellen.

Die Offensive ist weiterhin DER große Schwachpunkt der Eisernen. Mit nur 18 erzielten Treffern stellt der Hauptstadtklub derzeit den drittschlechtesten Angriff der Bundesliga - nur der Gegner aus Mainz und der 1. FC Köln waren mit jeweils 14 Buden noch erfolgloser. In der Fremde ist die Ladehemmung besonders groß: Seit Anfang Oktober warten die Berliner auf ein Auswärtstor.

Kevin Behrens (33), Sheraldo Becker (28) und Leihgabe David Datro Fofana (21) haben im Winter allesamt den Verein verlassen. Neuzugang Yorbe Vertessen (23) und Benedict Hollerbach (22) waren bei der 0:2-Pleite gegen RB Leipzig zwar stets bemüht, hingen über weite Strecken aber in der Luft, weil sie kaum brauchbare Bälle bekamen.

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Und was ist eigentlich mit der neuen Sturm-Hoffnung Chris Bedia (27), der ebenfalls im Winter an die Alte Försterei gelotst wurde? Der Schweizer Torschützenkönig spielte bislang keine große Rolle, absolvierte in drei Partien gerade einmal 27 Minuten.

Eine neue große Baustelle hat sich am vergangenen Spieltag dann auch noch auf rechts aufgetan. Mit Christopher Trimmel (36) fehlt im anstehenden Sechs-Punkte-Spiel ausgerechnet der Kapitän.

Union-Kapitän Christopher Trimmel (36) ist im Abstiegs-Duell gegen Main 05 zum Zuschauen verdammt.
Union-Kapitän Christopher Trimmel (36) ist im Abstiegs-Duell gegen Main 05 zum Zuschauen verdammt.  © dpa/dpa

Sturmflaute, Problem auf rechts und Trainerfrage: Union Berlin sucht nach Antworten

Coach Nenad Bjelica (52) muss in der Mainzer MEWA Arena zum dritten und letzten Mal auf der Tribüne Platz nehmen.
Coach Nenad Bjelica (52) muss in der Mainzer MEWA Arena zum dritten und letzten Mal auf der Tribüne Platz nehmen.  © Andreas Gora/dpa

Der Österreicher wurde nach seiner Roten Karte vom DFB für zwei Spiele gesperrt und da auch Josip Juranovic (28) weiterhin verletzt ist, klafft auf der rechten Außenbahn ein großes Loch.

"Natürlich müssen wir jetzt auf der Position schauen und ein bisschen improvisieren", kündigte Co-Trainerin Marie-Louise Eta (32) im Vorfeld der Begegnung an.

Mögliche Alternativen könnten Paul Jaeckel, Alex Kral (beide 25) oder Andras Schäfer (24) sein. Auch ein Flügelwechsel der linken Außenbahnspieler Robin Gosens (29) oder Jerome Roussillon (31) wäre denkbar.

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Und dann ist da natürlich immer noch die alles überschattende Frage, wie es mit Trainer Nenad Bjelica (52) weitergeht. Der Kroate sitzt in der MEWA Arena letztmals nach seiner Drei-Spiele-Sperre auf der Tribüne. Bei den Pressekonferenzen war der 52-Jährige seitdem nicht mehr zugegen, obwohl er sie eigentlich halten durfte.

Klub-Präsident Dirk Zingler (59) ging in einem Statement zwar davon aus, dass Bjelica selbst im Mai noch auf der Bank sitzen wird, allerdings würde der FCU bei einer Schlappe in Mainz wieder richtig tief im Abstiegs-Sumpf stecken. Zudem kursieren Gerüchte, dass Mannschaft und Trainer nicht unbedingt auf einer Wellenlänge funken sollen.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa, Ronny Hartmann / AFP, dpa/dpa (Bildmontage)

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