Union-Fans von Rückreise ausgeschlossen: Den Grund kann man "nicht tolerieren"
Berlin - Unschönes Nachspiel: Einige Anhänger von Union Berlin durften nach der 0:1-Schlappe bei Werder Bremen nicht die Rückfahrt im gebuchten Reisebus antreten. Die Fan-Gruppe distanziert sich von den Unruhestiftern.
Die Union-Fans sind für ihre Reisefreudigkeit bekannt. Besonders zu Zeiten von Conference und Europa League machte der Reise-Kader der Eisernen auf sich aufmerksam - leider nicht immer positiv.
An dieser Stelle sei an Fan-Ausschreitungen in Malmö und Rotterdam sowie antisemitische Beleidigungen von Anhängern des israelischen Klubs Maccabi Haifa erinnert.
Auch am Freitag waren Beleidigungen im Spiel. Rund 3800 Schlachtenbummler hatten sich von Berlin nach Bremen aufgemacht, um die stimmungsvolle Flutlicht-Atmosphäre im Weserstadion zu genießen.
Dabei haben einige sogenannte Fans - es soll sich um weniger als zehn Personen gehandelt haben - deutlich über die Stränge geschlagen.
"Der Grund hierfür sind neben exzessivem Alkoholgenuss, das Abspielen des sogenannten 'Sylt-Liedes' sowie rassistische Beleidigungen gegen unseren Busfahrer", erklärte die Fan-Vereinigung "Eiserner V.I.R.U.S. e.V." bei Facebook.
Fan-Gruppe Eiserner V.I.R.U.S. e.V. berichtet bei Facebook über Vorfall
Union-Anhänger müssen allein aus Bremen zurückreisen
Gemeint ist das Lied "L'amour toujours" des Künstlers Gigi D'Agostino (57), das erstmals bei einer Party auf Sylt für rechtsradikale Sprechchöre missbraucht wurde.
"Ein solches Verhalten unter Unionern werden wir nicht tolerieren", betonte der Supporter-Verein, der bereits seit 25 Jahren Auswärtsfahrten für die Köpenicker Schlachtenbummler organisiert.
Den betroffenen Personen seien bereits bei vorherigen Fahrten "Verwarnungen" ausgesprochen worden. Daher habe man ihnen schließlich die Weiterfahrt untersagt.
Der Verein habe sich entschlossen, die Vorfälle publik zu machen, um die Verbreitung von "Halbwahrheiten und falschen Darstellungen" zu vermeiden.
Abschließend bat man "alle echten Unioner, die mit uns gefahren sind, um Entschuldigung für diese Vorfälle. Wir wollen Spaß, aber kein asoziales Verhalten!", unterstrichen die Verantwortlichen bei Eiserner V.I.R.U.S.
Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa

