Der Blick geht bei Union Berlin wieder nach unten
Berlin - Gefährliche Pleitenserie bei Union Berlin. Erst die Last-Minute-Pleite gegen Heidenheim, das unglückliche Pokal-Aus nach großem Kampf gegen die Bayern, dann das 1:3 in Wolfsburg. Es war der erste Heimsieg nach fast einem Jahr für den VfL. Die Eisernen waren aber auch ein dankbarer Aufbaugegner.
Von einem schlechten Auswärtsspiel konnte man zwar nicht sprechen, die Wölfe aber zeigten sich gnadenlos effektiv. Alle vier Torschüsse waren drin. Dass Union nicht zwischenzeitlich gar 0:4 hinten lag, lag nur daran, dass Wolfsburgs Mohamed Amoura (25) im Abseits stand.
Schlimmer noch: Statt den Abstand zu den direkten Konkurrenten weiter zu vergrößern, rutschen die Eisernen als Zwölfter mit 16 Zählern wieder näher an die Abstiegszone. Der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt nur noch vier Punkte.
Es zeigt mal wieder, wie schnell es gehen kann. Eben noch auf Tuchfühlung zu Europa und jetzt wieder im Abstiegskampf. Der Blick geht klar nach unten.
"Es ist eine sehr ausgeglichene Liga. Die Mannschaften, die es am Anfang schwer gehabt haben, kommen jetzt langsam. Es wird schwierig", sagte Union-Kapitän Christopher Trimmel (38).
Acht Gegentore in drei Spielen und jetzt kommt RB Leipzig
Nach dem 1:0 auf St. Pauli und acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone tauchten bereits die ersten Fragen nach Europa auf. Doch irgendwo ist das Selbstverständnis verloren gegangen. Selbst das Bollwerk wackelte zuletzt. In den vergangenen drei Spielen kassierte Union acht Gegentore!
Die Eisernen müssen aufpassen, dass sie nicht weiter in die Abwärtsspirale geraten. Leichter gesagt als getan. Der Spielplan meint es nicht gerade gut mit Union. Jetzt kommt auch noch ausgerechnet die Offensivmaschine RB Leipzig, die Eintracht Frankfurt mit 6:0 abgeschossen haben, an die Alte Försterei.
Doch bei Union, die sich vergangene Saison nach 13 Spieltagen ebenfalls auf Rang 12 (mit einem Punkt weniger als jetzt) einreiht, weiß man, wo man herkommt: "Unser großes Ziel ist sowieso der Klassenerhalt. Und ich hoffe, dass jeder Spieler auch weiß, dass es in dieser Saison darum geht", sagte Trimmel warnend.
Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa, Swen Pförtner/dpa
