Berlin - Union ist wieder Union! Die Eisernen gewinnen auch das letzte Spiel des Jahres, ergaunern sich durch den späten Lucky Punch nun schon 21 Punkte und überwintern auf Platz acht. Die Hälfte der nötigen 40 Punkte haben die Köpenicker bereits im Sack. Dabei stehen noch zwei Spiele in der Hinrunde aus: Zuhause gegen Urs Fischer (59) bzw. Mainz und in Augsburg.
Der Fußball wird dann auch im neuen Jahr nicht der schönste sein. Das war es auch in Köln nicht. Am Ende aber reichte ein später Treffer durch Andras Schäfer (26/90.+2).
"Das war heute im Endeffekt ein glücklicher Sieg, aber die drei Punkte nehmen wir gerne mit. Morgen interessiert es keinen mehr, wie wir gespielt haben", befand Manager Horst Heldt (56) nach dem 1:0 beim 1. FC Köln. "Wir haben jetzt eine gute Ausgangsposition und können alle einmal runterkommen."
Natürlich fiel das Last-Minute-Tor nach einer Ecke. Kein Team ist bei Standards so gefährlich wie die Eisernen. Der eingewechselte Schäfer jagte die Kugel von der Strafraumkante unhaltbar ins Netz. "Ich bin froh, dass er das Tor getroffen hat. Er hat schon drei, vier Abschlüsse gehabt, die das Fangnetz getroffen haben", sagte Steffen Baumgart (53), der noch eine Weisheit mit auf dem Weg gab: "Schieß aufs Tor, dann kann er manchmal reingehen."
Beinah hätte es schon nach 66 Minuten geklingelt. Auch da natürlich nach einer Ecke. Marvin Schwäbe (30) aber verhinderte mit einer Glanzparade die Führung. Viel mehr kam von Union bis dahin nicht. Vor allem in der ersten Hälfte waren die Eisernen mit der Defensive beschäftigt, doch die Kölner sind nicht die ersten, die sich am Bollwerk die Zähne ausbeißen.
Rote Karte als Knackpunkt: Union näher dran an Europa, als an Abstiegszone
Wollte Baumgart zum Amtsbeginn noch seine favorisierte Viererkette einführen, hat auch der Cheftrainer schnell erkannt: Das Prunkstück bei Union ist und bleibt die Defensive. Die Fünferkette gehört zu Union wie der Müggelsee nach Köpenick. Die Herangehensweise ist wirklich nicht schön anzuschauen, doch der Erfolg gibt ihnen recht. Stück für Stück ergaunert sich Union die Punkte.
"Wir haben 21 Punkte. Das ist mehr als alle erwartet haben. Das ist das, was wir uns gewünscht haben. Wir haben Spiele verloren, die du nicht verlieren musst. Heute haben wir eins gewonnen, was du nicht gewinnen musst", sagte Baumgart nach dem glücklichen Auswärtssieg.
Knackpunkt war sicherlich die Rote Karte gegen Rav van den Berg (21/83. Minute). Kölns Verteidiger hatte den Ball mit der Hand gestoppt. Weil aber Livan Burcu (21) ansonsten durch gewesen wäre, schickte ihn Schiedsrichter Christian Dingert (45) vom Platz. Union wollte nun den Sieg und konnte sich wieder einmal auf die Standardstärke verlassen.
Doch wohin geht die Reise jetzt? Durch die zwei Siege nacheinander (zum ersten Mal in dieser Saison) steht Union an Weihnachten auf der Pole-Position im Tabellen-Mittelfeld. Europa ist rechnerisch näher als die Kellerzone. In Köpenick aber fängt keiner an zu träumen. Matchwinner Schäfer weiß, was zählt: "Erstmal in der Liga bleiben und dann schauen wir weiter."