Irre Nachspielzeit, Rot und Baumann-Bock: Ex-Unioner schockt die Eisernen

Berlin - Verrückte zwei Minuten vor der Pause: Union Berlin hat das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim mit 2:4 (0:2) verloren, weil die Gäste mit einem Doppelschlag in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Spielverlauf auf den Kopf stellten. Ausgerechnet Ex-Unioner Fisnik Asllani sorgte für die erste Heimpleite der Saison.

Andrej Kramaric verwandelt sicher vom Punkt.
Andrej Kramaric verwandelt sicher vom Punkt.  © Soeren Stache/dpa

Für den 23-Jährigen hätte die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte kaum besser laufen können. Der Angreifer war kurz vor und nach dem Seitenwechsel zur Stelle.

Die Rollenverteilung war schnell klar. Hoffenheim durfte den Ball haben, Union aber durch schnelles Umschalten die Chancen. Spätestens nach 19 Minuten schien die Taktik von Steffen Baumgart aufzugehen.

Ein langer Ball auf Oliver Burke reichte und es brannte plötzlich lichterloh. Der Schotte flitzte allen davon, umkurvte den weit aus dem Kasten geeilten Oliver Baumann, auf der Linie aber konnte Bernardo noch klären.

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Hoffenheim hatte zwar schon nach fünf Minuten durch Asllani die Führung auf dem Fuß, danach aber fielen die Gäste nur noch durch Ballverluste auf. Die Eisernen hatten leichtes Spiel, die Führung beinahe überfällig.

Eine doppelte Unachtsamkeit stellte den Spielverlauf dann auf den Kopf. Erst verlor Christopher Trimmel den Ball, dann stellte sich Leopold Querfeld im Strafraum viel zu ungestüm an, erwischte mit seinem Arm Touré im Gesicht. Schiedsrichter Tobias Welz zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Andrej Kramaric gewohnt sicher.

Fisnik Asllani war bei seiner Rückkehr per Doppelpack zur Stelle.
Fisnik Asllani war bei seiner Rückkehr per Doppelpack zur Stelle.  © Soeren Stache/dpa

Ansah bringt Union zurück, doch Hoffenheim schlägt wieder zu

Neuzugang Oliver Burke stand erstmals in der Startelf.
Neuzugang Oliver Burke stand erstmals in der Startelf.  © Soeren Stache/dpa

Kurios: Frederik Rönnow zeigte vorher noch an, wo er hin schießen soll, war dann auch in der richtigen Ecke, konnte den Elfer aber nicht parieren. Ein maximal bitterer Spielverlauf, der noch bitterer wurde.

Sekunden vor dem Pausenpfiff erhöhte Asllani per Kopf. Innerhalb von zwei Minuten lag Union plötzlich 0:2 hinten und keiner wusste, warum.

Die Eisernen aber meldeten sich schnell zurück - natürlich durch Ilyas Ansah. Der U21-Nationalstürmer behinderte Oliver Baumann leicht, der dann den Ball fallen ließ, und die Kugel auch im Nachfassen nicht richtig greifen konnte. Ansah bedankte sich und schob ein.

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Lange währte die Freude jedoch nicht. Asllani stellte mit seinem Doppelpack den Abstand wieder her. Wieder lagen zwischen den zwei Toren nur zwei Minuten.

Aufgeben hatten sich die Eisernen aber noch lange nicht. Tom Rothe brachte Union wieder ran, stand dann aber erneut im Mittelpunkt.

Der umgeschulte Verteidiger riss den einschussbereiten Tim Lemperle um. Die Folge: Rot + Elfmeter. Wieder schenkte sich Union selber einen ein, sah doch Khedira schon beim 1:3 nicht gut aus. Lemperle nahm sich der Sache und sorgte für den Schlusspunkt.

Statistiken zum Spiel Union Berlin gegen Hoffenheim

1. FC Union Berlin - TSG 1899 Hoffenheim 2:4 (0:2)

1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Querfeld, Rothe - Trimmel, Khedira (73. Kemlein), Haberer (68. Kral), Skov (86. Köhn) - Burke (74. Skarke), Ilic, Ansah (73. Jeong)
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann - Coufal, Hranac, Hajdari (78. Chaves), Bernardo - Burger, Avdullahu, Kramaric (65. Prömel), Touré (78. Prass) - Lemperle (86. Damar), Asllani (66. Moerstedt)

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden) - Zuschauer: 21732

Tore: 0:1 Kramaric (45.+1/Foulelfmeter), 0:2 Asllani (45.+3), 1:2 Ansah (49.), 1:3 Asllani (51.), 2:3 Rothe (71.), 2:4 Lemperle (83./Foulelfmeter)

Gelbe Karten: - / Asllani (1)

Rote Karten: Rothe (82./Notbremse) / -

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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