Verrückte Union-Saison: Eben noch Abstiegskampf, jetzt wieder Europa-Träume?

Berlin - Wo soll die Reise für Union Berlin noch hingehen? Vor einer Woche zogen noch dunkle Wolken über Köpenick auf. Nach der Niederlagen gegen Heidenheim (1:2) und Wolfsburg (1:3) war der komfortable Vorsprung auf die Abstiegszone dahin. Statt acht waren es nur vier Zähler.

Der Freitagabend liegt Union - vor allem zu Hause. Das bekam auch RB Leipzig zu spüren.  © Soeren Stache/dpa

Zudem konnte einem mit Blick auf den Gegner angst und bange werden. RB Leipzig reiste mit viel Selbstvertrauen und einem 6:0 gegen Eintracht Frankfurt an. Doch knipste man am Freitagabend in der Alten Försterei das Flutlicht an, lief es für die Eisernen. Zuletzt musste man sich vor über sechs Jahren am Flutlicht-Freitag zu Hause geschlagen geben.

So bissen sich auch die formstarken Leipziger an dem Union-Bollwerk hinten drin die Zähne aus. Und vorne? Da platzte endlich der Knoten. Ilyas Ansah (21), Oliver Burke (28) und Tim Skarke (29) zeigten sich eiskalt vor dem Kasten. Es waren die ersten Stürmertore seit dem 4. Spieltag.

"Ob der Bann gebrochen ist, werden wir sehen, es geht darum: einfach machen", sagte Union-Trainer Steffen Baumgart (53), dem noch vor dem Spiel die Sturmflaute "auf die Eier" gegangen war.

1. FC Union Berlin Der Blick geht bei Union Berlin wieder nach unten

Mit dem Sieg springen die Eisernen von Rang 12 auf den achten Platz. Der Vorsprung auf St. Pauli und Heidenheim beträgt wieder komfortable sieben Punkte. Auf Eintracht Frankfurt und Rang sieben, den möglichen Conference-League-Platz, sind es gar nur sechs. Damit ist Union Europa näher als der Abstiegszone.

Anzeige
Es geht doch: Rani Khedira (31) ballt die Fäuste.  © Soeren Stache/dpa

Bundesliga in zwei Lager aufgeteilt

Es ist, als hätte sich die Bundesliga in zwei Lager aufgeteilt. Bis Platz sieben kämpfen die üblichen Verdächtigen um Europa. Der Rest steckt unten drin. Nur Freiburg (17 Punkte) und Union (18 Punkte) streiten sich um das quasi nicht vorhandene Mittelfeld.

Kurios: Eben noch mit einem Bein im Abstiegskampf könnten wie schon nach dem Sieg auf St. Pauli (1:0) die ersten Fragen nach Europa kommen. Andererseits: Verlieren die Eisernen zum Jahresabschluss an Baumgarts alter Wirkungsstätte in Köln, rückt die Abstiegszone je nach Ergebnis der Konkurrenten wieder näher.

Union weiß aus Erfahrung, wie schnell sich der Wind drehen kann. Es bleibt eben eine Saison voller Aufs und Abs.

Anzeige

Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Bayern München 14 51:11 38
2 RB Leipzig 14 29:16 29
3 Borussia Dortmund 14 24:12 29
4 Bayer 04 Leverkusen 14 30:19 26
5 TSG 1899 Hoffenheim 14 29:20 26
6 VfB Stuttgart 14 25:22 25
7 Eintracht Frankfurt 14 29:29 24
8 1. FC Union Berlin 14 19:23 18
9 SC Freiburg 14 21:23 17
10 1. FC Köln 14 22:23 16
11 Borussia Mönchengladbach 14 18:22 16
12 SV Werder Bremen 14 18:28 16
13 VfL Wolfsburg 14 20:24 15
14 Hamburger SV 14 15:24 15
15 FC Augsburg 14 17:28 13
16 FC St. Pauli 14 13:26 11
17 1. FC Heidenheim 14 13:30 11
18 1. FSV Mainz 05 14 13:26 7

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

Mehr zum Thema 1. FC Union Berlin: