BVB macht sich über stotternde Frau lustig - und rudert jetzt zurück

Dortmund - Einsicht ist der beste Weg zur Besserung: Borussia Dortmund hat sich in den sozialen Netzwerken einen unglücklichen Fauxpas geleistet, mittlerweile aber immerhin mit einer schönen Geste um Verzeihung gebeten.

Der BVB hat sich für ein Netz-Missgeschick entschuldigt.
Der BVB hat sich für ein Netz-Missgeschick entschuldigt.  © Guido Kirchner/dpa

Vor einigen Wochen postete der Bundesligist auf seinem TikTok-Account ein Video, das mit einem Ausschnitt der Influencerin Jessie Yendle (30) eingeleitet wurde.

In dem Clip tat sich die Waliserin hörbar schwer, ein Wort auszusprechen, bevor dann eine Zusammenstellung der schönsten Tore von BVB-Knipser Serhou Guirassy (29) unterlegt mit einem beliebten Rap-Song zu sehen war.

Yendle gefiel die Aktion allerdings gar nicht. Die 30-Jährige stottert nämlich schon seit ihrer Kindheit und setzt sich im Netz für mehr Sichtbarkeit der neurologischen Redeflussstörung ein. Dafür stellt sie sich immer wieder kleine Aufgaben, wie das Bestellen neuer Gerichte im Restaurant.

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"Jessie war zutiefst schockiert und verletzt, als sie die Videos in den sozialen Medien entdeckte", erklärte die Influencerin über eine Sprecherin gegenüber der BBC. "Als jemand, der mutig seine Plattform genutzt hat, um das Bewusstsein fürs Stottern zu schärfen, ist es nicht nur persönlich belastend, sondern auch äußerst enttäuschend, auf so grausame und öffentliche Weise verspottet zu werden."

Die Videos würden zeigen, wie weit der Weg zu einer wirklich inklusiven und respektvollen Gesellschaft noch sei.

Jessie Yendle setzt sich auf TikTok für ein Bewusstsein fürs Stottern ein

Der BVB möchte Jessie Yendle vor Ort von sich überzeugen

Jessie Yendle (30) teilt regelmäßig Videos aus ihrem Alltag mit der neurologischen Sprechstörung.
Jessie Yendle (30) teilt regelmäßig Videos aus ihrem Alltag mit der neurologischen Sprechstörung.  © Screenshot/TikTok/mimidarlingbeauty

Auf Hinweis des britischen Senders habe die Borussia den Beitrag inzwischen wieder gelöscht und sich bei der Waliserin entschuldigt.

"Es war überhaupt nicht unsere Absicht, irgendjemanden damit bloßzustellen, zu beleidigen oder zu attackieren", erklärte ein Sprecher des Vereins der BBC.

Der Klub sei "zutiefst betrübt" über den Fehler und möchte Yendle am liebsten vor Ort davon überzeugen, dass "wir bei Borussia Dortmund gute Menschen sind".

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Dafür habe man die Netz-Berühmtheit zu einem Champions-League-Spiel ihrer Wahl in den Signal Iduna Park eingeladen. Ob die TikTokerin angenommen hat, ist aber noch nicht bekannt.

Titelfoto: Bildmontage: Guido Kirchner/dpa, Screenshot/TikTok/mimidarlingbeauty

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